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St. Anna-
Kapelle.

Innerer

Ausbau.

102


XIV. Jahrhunderts zur Ausführung gebracht. Das Fenster ist vier-
theilig, sitzt mit einfachem Hohlkehlenprofil innen und aussen in grossen
Schrägen und hat alte und junge Pfosten der Art, dass die ersteren durch
ein vorgelegtes Plättchen sich von den letzteren unterscheiden. Die
Zeichnung des Kreismaasswerks und der nasenbesetzten Theilungsbögen
ist eine strenge, hochgothisclie.

In dem später angebauten Seitenschiffe, welches sich auf der West-
seite des Querschiffes befindet, sehen wir vier einfache Sterngewölbe, durch
Gurtbogen von einander getrennt. Letztere sind gleich den Scheidebögen,
... welche das Seitenschiff mit dem

Hauptschiffe des Kreuzflügels in
Verbindung bringen, aus Platte
und zwei breiten Fasen gebildet, an
welche sich oben auf jeder Seite
eine grosse Hohlkehle und eine
kleine Fase anschliessen. Die Ge-
wölbetippen haben einfaches Hohl-
kehlenprofil und sind an den Knoten-
punkten abwechselnd mit Blatt-
büscheln und Wappen bedeckt. Die
Wanddienste bestehen mit Aus-
nahme der beiden südlichen aus
einem Halbkreise und zwei an-
schliessenden Viertelkreisen; letz-
tere tragen auf ausgekragten Schil-
dern in Kämpferhöhe die Kippen,
während die ersteren die Gurtbögen
aufnehmen. Kapitäle fehlen, Basen
sind vorhanden. In der Südwand
befindet sich ein Doppelfenster in
spätgothischen Formen, innen von
einer grossen Hohlkehle, aussen von
einer Schräge begleitet (Fig. 115).

Das Gewölbe der St. Anna-
Kapelle zwischen Chor und Quer-

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Fig.

125—12(5. Thiire im Kreuzgang'.


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schiff macht sich vom Grundriss ziemlich frei, indem die mit einfacher Hohl-
kehle gezeichneten Rippen, welche an den Knotenpunkten wieder Blatt-
büschel und Wappen tragen, zum Theil unregelmässig in die Umfassungs-
wände einschneiden. Der nach dem Querschiff führende Bogen ist unten
mit einer Fase, vom Kämpfer ab mit einer Doppelhohlkehle abgekantet.
In der Südwand befinden sich zwei dreitheilige Fenster mit Fischblasen.

Ueber den inneren Ausbau lässt sich nur wenig sagen. Farbenspuren
finden sich an den Schlusssteinen, den mit Wappen geschmückten Konsolen
im Chor, im Uebrigen nur im Seitenschiffe des Kreuzflügels. Hier sind
 
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