Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
366

der Gemeindemitglieder die nöthigen Mittel aufgebracht waren. Die alte
Synagoge wurde 1854 niedergelegt und am 28. Juni 1855 der Grundstein
des neuen, von Johann Georg Kayser erbauten Gotteshauses gelegt.

Im Historischen Museum befinden sich ein Grundriss (Fig. 348) und
ein Querschnitt (Fig. 349) der 1711 erbauten, 1854 abgebrochenen Synagoge,
welche aus dem Nachlasse des verstorbenen Baurathes Rudolf Burnitz
stammen. Wir sehen in der Mitte der Gebäudeanlage die gewölbte Alt-
schule A, von Osten nach Westen gerichtet, an der AVestseite mit einer
massiven, von Säulen getragenen und durch eine Steintreppe mit zierlichem

Fig. 350. Synagoge von 1711; Aeusseres.

Eisengitter zugänglichen Empore N, der sogenannten Hochschule, versehen,
mitten im Raume den Almemor M und im Osten den heiligen Schrein.
Auf der Südseite lag die kleinere Synagoge, die Neuschule (7, und ein
Anbau D, aus Erdgeschoss und erstem Stock bestehend, für die Zwecke
der Gemeindeverwaltung. Nördlich schloss sich die Frauenabtheilung B an,
ein dreigeschossiges Gebäude, dessen Räume durch Tonnen mit Stichkappen
überdeckt waren und durch Fenster mit der Altschule in Verbindung standen.
Die Männer erreichten das Innere durch den Vorhof E; die Thüren be-
fanden sich'bei Fund G. Bei H war ein Schutzdach, unter welchem die
Trauungen im Freien vollzogen wurden. Der Zugang für die Frauen
 
Annotationen