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— 253 —

(myrteum1)), den Amethyst, die weisse Rose, das Grau des
Kranichs, die Farbe der Eichel, der Mandel, des Wachses
(cerinae vestes2)). So nennt Nonius verschiedene solcher
Farben, vestes cctlthulae3), ferrugineae, violaceae"1); und das
Trpdcivov, die prasinae vestes, das Lauchgrün der einen Partei
im Circus, ist ja sehr bekannt5). Alle diese Ausdrücke sind
technische, und danach hatten auch manche Färber ihre
Namen, die nur in einer bestimmten Branche arbeiteten, und
so gab es nicht nur, wie schon oben erwähnt, Purpurfärber
und Violettfärber, sondern auch Wachsfärber, cerinarii, Saffran-
färber, crocotarii1'), Rothbraunfärber, spaäicäfii1).

Die antiken Bildwerke können uns kaum einen Begrifl
geben von der Fülle von Farbennüancen, welche die Alten in
den Fabricaten ihrer Färbereien hervorzubringen verstanden.
Die Farben auf den herrlichen Figuren attischer Lekytken
oder an den antiken Terracotten sind verblasst, und oft nur
noch schwer zu erkennen; die pompejanischen Wandgemälde
zeigen uns zwar noch leuchtende Farben, aber dass dieselben
von der Wirklichkeit doch noch weit entfernt waren, lässt
die mit beschränkten Mitteln arbeitende Frescomalerei als
sicher annehmen. Doch auch hier finden wir schon einen
grossen Reichthum an mannichfaltigen Farbenabstufungen, der
uns zusammen mit den directen Nachrichten der Alten dar-
über die Leistungen der antiken Färberei in einem durchaus
nicht verächtlichen Lichte erscheinen lässt.

>) Petr. Sat. 21.

a) Non. p. 548, 33. Plaut. Epid, II, 2, 49. Cerasinus, Petr. Sat. 28.

3) Pag. 548, 21 nach Plaut. Epid. II, 2, 47. Von caltha, gelbe
Feldringelblunien, Calendula arvensis L.

") Non. p. 548, 25. 549, 3 u. 28. Plaut. Mil. gl. IV, 4, 43 (1179):
palliolum habes ferrugineum, nam is color thalassicu'st.

■') Petr. 70. Mari X, 29, 4. ib. 48, 23. XI, 33, 1. XIII, 77, 2.
Suet. Calig. 55 ü. s.

6) Plaut. Aulul. III, 5, 36 u. 47.

7) Firm. Mat. III, 7, 1. Cf. Gell. II, 20, 9: spadix, poenieei cuvw-
vuuoc, qui factus e Graeoo nöster est, exuberantiam splendoremque signi-
ficant ruboris etc. Vgl. auch Schmidt ad Hesych. IV, 61 zu 1376.
 
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