Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Vorwort.

Das Werk, dessen erster Band hier vorliegt, bedarf, was
die Berechtigung seiner Existenz anlangt, keiner Rechtfertigung.
Dass eine Geschichte der gewerblichen Technologie der Alten
uns fehlt, dass diese eine lohnende Aufgabe ist, das ist längst
allgemein anerkannt. Schon der alte Böttiger in seiner
Sabina (II, 58) spricht den Wunsch danach aus, und mehr-
fach ist seitdem auf diese Lücke in der Litteratur der Anti-
quitäten aufmerksam gemacht worden. Eine andere Frage ist
es aber, ob man auch die Berechtigung des Verfassers, sich
an eine derartige Aufgabe zu wagen, anerkennen will.
In einer kurzen Besprechung einer früheren, die statistisch
geographische Seite des antiken Gewerbes behandelnden Arbeit
des Verfassers äusserte Conze (Zeitschr. f. d. österr. Gymn.
f. 1870 S. 881), dass zu einer derartigen Arbeit der Bearbeiter
vor allen Dingen eine practische Erfahrung mitbringen, selbst
Versuche in antiker Art zu arbeiten gemacht haben müsse,
wie z. B. der Goldschmied Castellani oder der Maler Donner.
Das ist in der That vollkommen berechtigt; und hätte ich
geglaubt, dass wir augenblicklich einen tüchtigen Polytechniker
von ausreichender philologischer Bildung oder einen Philo-
logen von umfassenden polytechnischen Kenntnissen hätten,
welcher es unternehmen möchte, dies Buch zu schreiben, es
wäre mir sicherlich nicht in den Sinn gekommen, meine
Kräfte an diesem zwar hochinteressanten, aber viele Schwierig-
keiten bietenden Thema zu versuchen. Allein wo findet man
heutzutage, wo es schwer genug ist, das eine Gebiet, -dem
man sich gewidmet hat, zu beherrschen, noch Männer, welche
zwei so heterogene Gebiete, die beide die volle Hingebung
 
Annotationen