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sind noch einige seltenere und spätere Ausdrücke zu ver-
zeichnen, wie quadratarius, worunter der mit den gewöhnlichen
Hausteinen oder lapides quadrati Hantirende gemeint ist1);
ferner das direkt dem Griechischen entlehnte spätlateinische
latomus2') und einige bestimmt auf die Thätigkeit des Maurers
hinweisende, aber seltene und späte Bezeichnungen, wie aciscu-
larius3), caementarius% perpendiculator6). Andere, mit speciellen
Manipulationen der Arbeit in Stein zusammenhängende Aus-
drücke werden wir in den späteren Abschnitten an ihrer Stelle
zu verzeichnen haben.

Hier sollen bloss noch einige Bezeichnungen angeführt
werden, auf die im folgenden zurückzukommen sich keine Ge-
legenheit mehr bieten wird und die mit der Arbeit in Stein
ebenfalls zusammenhängen: die Brunnenmacher, cppeujpuxoi0),

factum sive ab industria seu per incuriam mihi magis quam quadratariq
lividus lector adscribet. Später wird quadratarius und ars quaärataria
sogar für Bildbauer, die in Steinbrüchen arbeiten, gebraucht, s. die
Passio Sanctor. quat. coronat. ed. Wattenbach (bei Büdinger,
Untersuchungen zur röm. Kaisergesch. ]1I) p. 324, 0. Vgl. Marquardt,
S. 606 Anm. 5. Lapicidinarius wird in denGloss. als \i6o£öoc erklärt;
es kommt auch inschriftl. vor, Orelli 3246, scheint aber dort aller-
dings mit Steinbrüchen in Verbindung zu stehen, worauf auch die Wort-
bildung deutet.

') Sidon, Apoll. 1. 1.; Cod. Theod. XIII, 4, 2; Gromat. vet.
p. 302, 6 Lachm.; auch inschriftl., opus quaäratarium, Orelli 4239;
ars quaärataria, in der Passio St. IV Coronat. ed. Wattenbach bei
Büdinger, Untersuch, z. röm. Kaisergesch. III, 326. Vgl. Marquardt
a. a. 0.; Corsi, delle pietre antiche p. 33 f.

'-) Hieron. Epist. 129, 5 p. 973. Vulgat. III Ilegg. 5, 15.

3) In den gr.-lat. Glossaren erklärt als Xaxö|aoc; es kommt her
vom Werkzeug acisculus, s. Bd. II, 210.

4) Hieron. Epist. 53, 6 p. 275; von der Arbeit mit dem caementum
als Bindemittel, worüber vgl. unten.

6) Aurel.Vict. epit. 14, 5: fabri, perpendiculatores, architecti genus-
que cunctum exstruendorum moenium. Betreffs Gebrauchs des perpcn-
diculum s. II, 235.

°) Po 11. VII, 192: Kai qppeujpuxoc be ei'r| äv xexvnc eiboc <t>i\uAXiuj
Täp bpäpd ti 6 tppewpuxoc. tö b£ cppeujpuxujv £p-fciXeiov uap' aüroö
KaXeiTai Topeüc. Hierunter wird man wohl einen Erdbohrer zu verstehen
haben. Vgl. Hesych. v. cppewpüxoi. Plut. max. cum prino. vir. etc.
p. 776 D. los. Ant. lud. I, 18, 1.
 
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