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und ließ das zu verzierende Gefäß einc Umdrehung auf dcr
Tvpferscheibe machen, während man das Rädchen an dasselbe
andrückte.
L) Anderweitige Zweige der Keramik.
Von den sonstigen Erzeugnissen der antiken Keramik habcn
wir hier nnr wenige bcsonders hervorznhcbcn.
Das einfachste und roheste Thonprodukt, der Ziegel, pflcgt
in der Regel nicht Gegenstand künstlerischer Verzierung zu scin,
namentlich sobald er, wie bekanntlich in Äghpten Brauch und
auch in Griechcnland bci Privatbauten allgemein üblich war,
nicht gebrannt, sondern als Lnftziegel zum Bau verwandt wird.
Eher schon cignen sich Backsteine zum künstlerischen Schmuck;und
hicr ist es ganz bcsondcrs die assyrisch-babylonische Tcchnik,
wclche es vcrstandcn hat, den Backstein dnrch kunstreiche Glasnr
zn cinem außcrordcntlich wirksamcn Dekorationsgliede zn er-
heben. Man benutzte hier nämlich die farbig glasierten Ziegcl
nicht bloß dazu, bcstimmtc Banglicder besscr hervortreten zu
lassen vdcr überhanpt einc rein architcktvnischc Wirknng damit
zu crzielen, sondcrn man crsetzte durch sie dic Bemalung dcr
Bauwerke, indem man sowohl einzelnc ornamcntierte Flächcn,
als ganze Figuren von oft sehr beträchtlichcr Größe, Menschen,
Tiere, ja ganze Szencn, mosaikartig ans solchen farbig glasierten
Backstcincn znsammensetzte; namentlich bci Thorbögcn ist der-
artiger Ausputz sehr hünfig. Dabei hattc jcdoch nicht, wic bei
dcr eigcntlichen Mosaiktechnik, jedcr Ziegel resp. jede Thonplatte
ihre cigene cinheitlichc Farbc, sondern jcder einzclne Ziegel cnt-
hielt anf sciner Vordcrfläche cin Stück Vvn dcr Malerci, welche
dnrch richtige Znsammcnfügung aller diescr cinzelnen Stücke ge-
bildet wnrdc. Es war daher nicht bloß große Sorgfalt bci dcr
Zusammcnsetznng dcr Ziegel notwendig, daß genau ein jedcs
Stück an das anderc angepaßt wurdc nnd cin jeder Teil der
Blalcrei sich scharf an seine Fortsetznng anschloß, svndern anch
die Hcrrichtung der Zicgel crforderte peinlichste Genanigkcit;
und ließ das zu verzierende Gefäß einc Umdrehung auf dcr
Tvpferscheibe machen, während man das Rädchen an dasselbe
andrückte.
L) Anderweitige Zweige der Keramik.
Von den sonstigen Erzeugnissen der antiken Keramik habcn
wir hier nnr wenige bcsonders hervorznhcbcn.
Das einfachste und roheste Thonprodukt, der Ziegel, pflcgt
in der Regel nicht Gegenstand künstlerischer Verzierung zu scin,
namentlich sobald er, wie bekanntlich in Äghpten Brauch und
auch in Griechcnland bci Privatbauten allgemein üblich war,
nicht gebrannt, sondern als Lnftziegel zum Bau verwandt wird.
Eher schon cignen sich Backsteine zum künstlerischen Schmuck;und
hicr ist es ganz bcsondcrs die assyrisch-babylonische Tcchnik,
wclche es vcrstandcn hat, den Backstein dnrch kunstreiche Glasnr
zn cinem außcrordcntlich wirksamcn Dekorationsgliede zn er-
heben. Man benutzte hier nämlich die farbig glasierten Ziegcl
nicht bloß dazu, bcstimmtc Banglicder besscr hervortreten zu
lassen vdcr überhanpt einc rein architcktvnischc Wirknng damit
zu crzielen, sondcrn man crsetzte durch sie dic Bemalung dcr
Bauwerke, indem man sowohl einzelnc ornamcntierte Flächcn,
als ganze Figuren von oft sehr beträchtlichcr Größe, Menschen,
Tiere, ja ganze Szencn, mosaikartig ans solchen farbig glasierten
Backstcincn znsammensetzte; namentlich bci Thorbögcn ist der-
artiger Ausputz sehr hünfig. Dabei hattc jcdoch nicht, wic bei
dcr eigcntlichen Mosaiktechnik, jedcr Ziegel resp. jede Thonplatte
ihre cigene cinheitlichc Farbc, sondern jcder einzclne Ziegel cnt-
hielt anf sciner Vordcrfläche cin Stück Vvn dcr Malerci, welche
dnrch richtige Znsammcnfügung aller diescr cinzelnen Stücke ge-
bildet wnrdc. Es war daher nicht bloß große Sorgfalt bci dcr
Zusammcnsetznng dcr Ziegel notwendig, daß genau ein jedcs
Stück an das anderc angepaßt wurdc nnd cin jeder Teil der
Blalcrei sich scharf an seine Fortsetznng anschloß, svndern anch
die Hcrrichtung der Zicgel crforderte peinlichste Genanigkcit;