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gicbt und dnher sehr geeignet ist, nns von dcr Jnkrnstations-
inanicr in dcr Ausgangszeit des Römertums einc Borstellnng
zu gebein Hier lief an dem untersten Teile der Wand cin
Streifen mit vier Kaiserpvrträts nnd vier qnadratischen Bild-
tafeln, welche vermutlich Szenen ans dcm Leben dcs Bassns
sclbst vorstellten. Darüber folgt bis zur halben Höhc die Marmor-
täfclnng. Dcr obcre Teil, der von drci Fenstcrn dnrchbrochcn
ist, wird durch vicr in Mosaik nachgcahmte Vvrhänge vcrzicrt;
darnbcr sind vier Bildtafeln, und oberhalb schlicszt cin Streifen
ans vicr Masken und drei über den Fenstcrn angcbrachlen Bildcrn
das ganzc Ornament ab.
Mosaikreliefs sind den Altcn nicht bekannt gcwescn. Da-
gcgcn findet iiian in Pompeji häufig Grotten für klcincrc Statncn,
sür Fontäncn u. dgl. mit bnnten Stcinchen, Muschcln, Glas,
Tropfstcin n. a. m. in allcrlei Figurcn und Mnstcrn mvsaikartig
ansgclegt. Diesc primitive Art dcr Mosaik ncnnt mnn hcnte
Rvcaillc.
Vlll. Dckorativc Wniidiiialcrei.*)
Wenn lvir hicr schlicßlich anch der Wandmalerci nach tech-
nischcr und stilistischcr Hinsicht gedcnkcn, vbgleich wir damit noch
mchr, als cs in einigen dcr vorhcrgehcnden Abschnittc geschchcn
mußtc, in das uns sonst fernliegcndc Gcbiet dcr cigcntlichcn
Künstc hinübergrcifen, sv gcschicht dics mit Nücksicht daranf, daß
die Wandmalerci in der Pcriode, in dcr wir allein ihrc Leistnngen
aus noch erhaltenen Arbeiten bcnrteilcn könncn, d. h. im lctztcn
Jahrhnndcrt dcr rvmischcn Repnblik und in dcr Kaiserzcit, im
allgcmcincn keine Knnst im strengen Sinnc dcs Wortes, svndern
lcdiglich ein Kunsthandwcrk war, wclchcs vor allcn Dingen Rvu-
tine und erst in zwciter Linie tünstlerische Phantasie und Erfin-
dnngsgabc erforderte. Nicht um die großcn Wandgcmälde dcr
*) Vgl. D. Dvnner, dic erhciltcnen antiken Wandinalereien in tcch-
nischer Bezichung. Leipzig 1869 (als Einlcituiig zu Helbig, Wandgeiiiäv
den der voni Vesuv vcrjchiittetcn Städte Kampanicns). ?lug. Mau, Ge-
schichte der dekoraliven Wandinalerei in Poinpcji. Berlin 1882.
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gicbt und dnher sehr geeignet ist, nns von dcr Jnkrnstations-
inanicr in dcr Ausgangszeit des Römertums einc Borstellnng
zu gebein Hier lief an dem untersten Teile der Wand cin
Streifen mit vier Kaiserpvrträts nnd vier qnadratischen Bild-
tafeln, welche vermutlich Szenen ans dcm Leben dcs Bassns
sclbst vorstellten. Darüber folgt bis zur halben Höhc die Marmor-
täfclnng. Dcr obcre Teil, der von drci Fenstcrn dnrchbrochcn
ist, wird durch vicr in Mosaik nachgcahmte Vvrhänge vcrzicrt;
darnbcr sind vier Bildtafeln, und oberhalb schlicszt cin Streifen
ans vicr Masken und drei über den Fenstcrn angcbrachlen Bildcrn
das ganzc Ornament ab.
Mosaikreliefs sind den Altcn nicht bekannt gcwescn. Da-
gcgcn findet iiian in Pompeji häufig Grotten für klcincrc Statncn,
sür Fontäncn u. dgl. mit bnnten Stcinchen, Muschcln, Glas,
Tropfstcin n. a. m. in allcrlei Figurcn und Mnstcrn mvsaikartig
ansgclegt. Diesc primitive Art dcr Mosaik ncnnt mnn hcnte
Rvcaillc.
Vlll. Dckorativc Wniidiiialcrei.*)
Wenn lvir hicr schlicßlich anch der Wandmalerci nach tech-
nischcr und stilistischcr Hinsicht gedcnkcn, vbgleich wir damit noch
mchr, als cs in einigen dcr vorhcrgehcnden Abschnittc geschchcn
mußtc, in das uns sonst fernliegcndc Gcbiet dcr cigcntlichcn
Künstc hinübergrcifen, sv gcschicht dics mit Nücksicht daranf, daß
die Wandmalerci in der Pcriode, in dcr wir allein ihrc Leistnngen
aus noch erhaltenen Arbeiten bcnrteilcn könncn, d. h. im lctztcn
Jahrhnndcrt dcr rvmischcn Repnblik und in dcr Kaiserzcit, im
allgcmcincn keine Knnst im strengen Sinnc dcs Wortes, svndern
lcdiglich ein Kunsthandwcrk war, wclchcs vor allcn Dingen Rvu-
tine und erst in zwciter Linie tünstlerische Phantasie und Erfin-
dnngsgabc erforderte. Nicht um die großcn Wandgcmälde dcr
*) Vgl. D. Dvnner, dic erhciltcnen antiken Wandinalereien in tcch-
nischer Bezichung. Leipzig 1869 (als Einlcituiig zu Helbig, Wandgeiiiäv
den der voni Vesuv vcrjchiittetcn Städte Kampanicns). ?lug. Mau, Ge-
schichte der dekoraliven Wandinalerei in Poinpcji. Berlin 1882.
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