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Was endlich den Bcrnsteiii anlangt, sv ist dies Prvdult
dcs serncii Nordens schon sehr früh durch den Handcl dcn klassi-
schcn Völkcrn bekannt geworden und spielt bcrcits unter den
homerischen Schinuckgegenständen cine wichtigc Rolle, naineutlich
sür Halsketten, für welche es ja hcute noch cin beliebtcs Matcrial
ist. Bci weitem weniger Verwendung fand es dagegen in dcr
speziell klassischen Zeit. Während in den Gräbern der ältesten
Pcriode Bernsteinobjcktc schr häufig sind, fehlen sic in dcn
Gräbern dcr klassischen Zeit vollständig; cbenso war in Jtalicu
und zwar vornehmlich in Latium, in Etrurien und Campanicn
dcr Bernstein nur in der älteren Periode belicbt, währcnd cr
mit dem Überhandnehmcn des gricchischeu Einflusses im Kunst-
gcwerbe auch dort gänzlich verschwindet. Erst gegen Ende dcr
Ncpublik sängt cr wiedcr an, als Material für Schmuck uud zur
Dckoration von Geräten Mode zu werdcn; und in dcr Kaiscrzeit
war er offenbar gcschätztcr, als je vorher. Besonders beliebt
war dcr rötliche durchsichtige und der weingelbe; dvch wußte
man durch Abkochen in Honig und selbst in särbenden Substanzen
wie Ochseuzunge, Meerpurpur w. dcr Natur uachzuhelfen und
dem Bernstcin nicht nur bestimmte Farben, sonderu sogar das
Anschcn von Edelstein zu verleihen. Was seine Anwcndung an-
langt, so fcrtigte man daraus außer Frauenschmuck, wic Hals-
bänder, Spangen, Ringe, allerlei Verzierungen für Bettstelleu,
Sofas, musikalische Jnstrumeute u. dgl.; auch kleincre Gcfäße,
Ntesser, Spinnwirtel ?c. wurden, teils mit Hllfe dcs Schnitz-
messers, tcils auf der Drehbank daraus hergestellt.
V. Arbrit in Wrtall.*)
Die Metalle, wclchc im Altertum für kunstgewerbliche Er-
zcngnisse verarbeitet wurden, sind im wcsentlichcn dic glcichcu,
wie die hcutc zur Vcrwendung kommcnden, uämlich in erstcr Linic
Gold, Silber uud Kupfer, in zweitcr Eiscu und Blei; Platin schcint
*) Beste Zusammenstellung über die Metallarbeit des Alterthums bci
Marquardt, Prwatlebcn dcr Rvmer S. 64!« sf.
Blümncr, Tas Kuiistgewerbc 1. !«
Was endlich den Bcrnsteiii anlangt, sv ist dies Prvdult
dcs serncii Nordens schon sehr früh durch den Handcl dcn klassi-
schcn Völkcrn bekannt geworden und spielt bcrcits unter den
homerischen Schinuckgegenständen cine wichtigc Rolle, naineutlich
sür Halsketten, für welche es ja hcute noch cin beliebtcs Matcrial
ist. Bci weitem weniger Verwendung fand es dagegen in dcr
speziell klassischen Zeit. Während in den Gräbern der ältesten
Pcriode Bernsteinobjcktc schr häufig sind, fehlen sic in dcn
Gräbern dcr klassischen Zeit vollständig; cbenso war in Jtalicu
und zwar vornehmlich in Latium, in Etrurien und Campanicn
dcr Bernstein nur in der älteren Periode belicbt, währcnd cr
mit dem Überhandnehmcn des gricchischeu Einflusses im Kunst-
gcwerbe auch dort gänzlich verschwindet. Erst gegen Ende dcr
Ncpublik sängt cr wiedcr an, als Material für Schmuck uud zur
Dckoration von Geräten Mode zu werdcn; und in dcr Kaiscrzeit
war er offenbar gcschätztcr, als je vorher. Besonders beliebt
war dcr rötliche durchsichtige und der weingelbe; dvch wußte
man durch Abkochen in Honig und selbst in särbenden Substanzen
wie Ochseuzunge, Meerpurpur w. dcr Natur uachzuhelfen und
dem Bernstcin nicht nur bestimmte Farben, sonderu sogar das
Anschcn von Edelstein zu verleihen. Was seine Anwcndung an-
langt, so fcrtigte man daraus außer Frauenschmuck, wic Hals-
bänder, Spangen, Ringe, allerlei Verzierungen für Bettstelleu,
Sofas, musikalische Jnstrumeute u. dgl.; auch kleincre Gcfäße,
Ntesser, Spinnwirtel ?c. wurden, teils mit Hllfe dcs Schnitz-
messers, tcils auf der Drehbank daraus hergestellt.
V. Arbrit in Wrtall.*)
Die Metalle, wclchc im Altertum für kunstgewerbliche Er-
zcngnisse verarbeitet wurden, sind im wcsentlichcn dic glcichcu,
wie die hcutc zur Vcrwendung kommcnden, uämlich in erstcr Linic
Gold, Silber uud Kupfer, in zweitcr Eiscu und Blei; Platin schcint
*) Beste Zusammenstellung über die Metallarbeit des Alterthums bci
Marquardt, Prwatlebcn dcr Rvmer S. 64!« sf.
Blümncr, Tas Kuiistgewerbc 1. !«