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Boll, Franz
Sphaera: neue griechische Texte und Untersuchungen zur Geschichte der Sternbilder — Leipzig, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.19748#0483

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XIV. Die spätere Entwicklung. Manilius und Firmicus

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Beim Stier nach dem 30. Grad: die Stelle inter cornna tauri.

Bei den Zwillingen zum 30. Grad: ultima linea geminorum; d. Ii. die

Linie, die das Zeichen der Zwillinge von dem des Krebses trennt.
Beim Krebs vor dem 1. Grad: die Stelle inter oculos cancri; zum

8. Grad: In quarta parte nebula est, also das vecpeXiov oder die

Krippe.

Beim Löwen zum 1. Grad die Grade (partes), quae in ore sunt
<(leonis)>, was dem x^cjua Xeovxoc bei Teukros und Antiochos, die
es aber richtiger schon zum Krebs stellen, zu vergleichen ist;
zum 2. und 3. Grad ein heller Stern.

Bei der Jungfrau zwischen dem 7. und 8. Grad die spica (cxdxuc
auch bei Teukros). Der 22. Grad heilst hier extrema linea, was
darauf hindeuten würde, dafs Firmicus Bild und Zeichen zu unter-
scheiden wufste, wenn ihm nicht damit schon zu viel zugetraut
wäre; auch fehlen Grad 23—30 in der Princeps.

Bei der Wage: im 2. Grad sind angeblich sehr viele Sterne.

Beim Skorpion: beim 21. Grad werden drei rechte, beim 22. die
vier linken Füfse des Skorpions unterschieden.

Beim Schützen werden nach dem 30. Grad angeführt die Stellen in
extrema linea sagittarii, id est super caudam, ferner infra caudam.

Beim Wassermann: zum 11. Grad die Stelle in vertice urnae (cornu
falsch die Editio princeps: KdXTrn, oder uöpia auch bei Teukros).
— Ferner weiter unten gegen den Schlufs des Kapitels aquae
effusio, was bei den Griechen xucic übaioc heifst.

Bei den Fischen: nach dem 30. Grad cextrerna <(piscium)> (oder piscis?)
cauda, id est linea, quae dividit pisces et arietem'.

Wichtiger als diese sehr trivialen Angaben sind diejenigen, die
sich nicht auf den Tierkreis, sondern auf die nördlich und südlich
mit ihm aufgehenden Sternbilder beziehen. Angaben derart sind von
Firmicus nur zur Hälfte der 12 Zeichen mitgeteilt, jedesmal am
Kapitelschlufs. Wieder sind Sternbilder der griechischen und barba-
rischen Sphäre vermengt, wie in allen unsern griechischen Texten.

Beim Stier wird zum Schlufs des Kapitels gesagt: Oritur etiam
cum tauro na vis. Diese Angabe findet sich auch bei Antiochos und
im" zweiten Teukrostext (beidemal ttXoiov) und ist daher schon oben
S. 172 erläutert worden; es ist die Argo, vermutlich in ihrer ägyp-
tischen Auffassung als Schiff des Osiris.

Am Schlufs des Kapitels über die Wage (c. 25) wird ohne wei-
teren Übergang vom Bootes gesprochen: es ist charakteristisch für
 
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