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Boll, Franz
Sphaera: neue griechische Texte und Untersuchungen zur Geschichte der Sternbilder — Leipzig, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.19748#0582

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caelestis sahen nach Eratosth. catast. c. 9 Einige die Demeter, Andere die
Atargatis: für die letztere ist hier Aphrodite eingesetzt, und neben der
Demeter wird uns nun auch Kore, die ja auch die Ähren trägt, als eine
Deutung der Jungfrau bekannt. Als mater divum ist sie auch in dem
bekannten Gedicht des Donatianus CIL VII 759 aufgefafst. Die Deutung
der Zwillinge auf die Dioskuren oder des einen von ihnen auf Herakles
bedarf keiner weiteren Erläuterung (vgl. oben S. 124f.).1) Uber Hekate
- und Anubis als Gottheiten des Hundssternes vgl. oben S. 179 f.; nicht zu
belegen weifs ich dagegen ein Verhältnis des Ares zu diesem Gestirn.
Die Leier ist mit Apollon und Hermes in Beziehung gebracht, wie in den
Katasterismen cap. 24. Steinbock, Ziege und Böckchen sind mit Pan und
Hermes verbunden; vgl. Roschers Abhandlung über Aegipan-Steinbock, der
als Sohn der Ziege und Bruder der epiqpoi aufgefafst wurde, in den Jahrbb.
f. klass. Philol. 151, 333 ff. Kronos endlich als Planet ist mit Pluton und
mit Poseidon zusammengebracht, wobei vielleicht nur der allgemeine Cha-
rakter dieser Gottheiten das tertium comparationis abgab. — Uber die
ßoxdvai der Planeten vgl. Bouche-Leclercq, L'astrol. gr. p. 317.

5. 'Hero in astronouiicis

(Zu S. 367.)

Mit diesem Buchtitel ist es mir nicht besser ergangen als seinerzeit
Jablonski, der im Pantheon Aegyptiorum II 47 Folgendes darüber schreibt:
„In Universum Chalclaeos et Aegyptios aliis formis et nominibus expressisse
Signa coelestia, certissimus testis est Hero in Astronomicis. inquit Is. Vossius,
Observat. in Catullum p. 302, ex cuius verbis intelligi non potest, sitne
Hero ille, quem festem laudat, in lucem editus, an vero in Bibliothecis,
inter Codd. MSS, etiamnum lateat. Certe post institutam inquisitionem
multiplicem, etiam apud viros longe eruditissimos, reruinque harum peri-
tissimos nihil ea de re comperire potui. Et apparet etiam, diligentissimo
et laboriosissimo Fabricio, Hamburgensi, ignotum penitus librum hunc fuisse,
ut qui mentionem illius, in Bibliotheca Graeca [vide illius Volumen II
sive Lib. III cap. XXIV, p. 594], omnino nullam fecerit, Sed video tarnen
Fridericum Lindebrogium [Notis ad Ammianum Marcellinum p. 123. Edit.
Hamburg.] alicubi citasse Heronem Alexandrinum Trepi 6vO|udTUJV
dcxpovouiKUJV pag. 31; qui est haud dubie is ipse, ad quem A^ossius
etiam provocaverat. Discas quoque ex eo, librum hunc typis descriptum

1) Kürzlich hat Curaont (Notice sur deux bas-reliefs Mithriaques, Revue
archeol. 1902) sich über die Auffassung der Zwillinge als Apollon und Herakles
geäufsert (p. 9, 2). Er nimmt an, dafs sie vielleicht nur aus einem Mifsverständnis
der Monumente, die Amphion und Zethos zeigten, in die Astrologie gekommen
ist. Dafs schon Varro diese Deutung erwähnt, ist Cumont bekannt. Ich kann
aber das Zusammentreffen der Lehre von der tutela deoruni mit diesem Kata-
sterismus nicht für zufällig halten und glaube bestimmt, daJ's es sich hier um
'sehr alte orientalische Traditionen handelt (vgl. oben S. 125).
 
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