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Boll, Franz
Sphaera: neue griechische Texte und Untersuchungen zur Geschichte der Sternbilder — Leipzig, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.19748#0586

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sehen Beiträge, insbesondere des darin gedruckten Hardtsclien Katalogs
unserer griechischen Hss, lieferte mir nur den Beweis, dafs Ideler geirrt
haben mufs. Da er die Nummer der Hs nicht angiebt, ist von vornherein
anzunehmen, dafs er aus dem Gedächtnis citierte: ob er etwa an Cod. srr. 545
gedacht hat, der fol. 63—77 eine üuvoipic dvcrfKCua eic tt)v rrje derpo-
vouiac ekaYUuyriv enthält, die nach Bandini II 461 von einem Mönch
Gregorios verfafst ist, jedoch nirgendwo dem Heron zugeschrieben wird,
oder ob ihm nur die vage Erinnerung kam, dafs in München Heronhand-
schriften vorhanden seien, wage ich nicht zu entscheiden. — Ein paar alt
Irrtümer habe ich somit aufzuklären oder festzustellen vermocht; den rätsei
haften cHero in astronomicis' habe ich aber noch immer nicht aufgefunden.
Am nächsten scheint die Vermutung zu liegen, dafs Is. Vofs an die
oben angeführte Stelle aus Achilleus gedacht, aber aus Irrtum statt des
richtigen Verfassernamens Hero geschrieben hat. Ich füge nur noch bei,
dafs unter den zahlreichen Herohandschriften, die Isaak Vofs besafs (vgl.
das Verzeichnis seiner Hss bei Colomesius, opera p. 846 sqq., codd. gr.
n. 3, 34, 42, 74, 98, 129, 145, 201, 212) sich ein cHero de astronomicis'
nicht befindet, und dafs der ausgezeichnete Kenner des Heron, Herr
Dr. Wilhelm Schmidt in Helmstedt, einen Titel dieser Art nirgendwo ge-
funden hat.

6. Aus der 'grofsen Einleitung' des Abu Ma'sar.

Von Karl Dyroff.

Den Gegenstand der sechsten Beilage bildet die Herausgabe und
Übersetzung desjenigen Kapitels der cgrofsen Einleitung' des Abu Ma'sar,
das sich mit "dem ersten Teukrostext in der oben S. 415 charakterisierten
Weise berührt. Ich habe die Bearbeituno- dieses kurzen, aber mifslichen
Textes, der mich weitab von gewohnten Studienkreisen lockte, nur unter
ernsten Bedenken übernommen. Schliefslich siegte die Versicherung Bolls,
die er redlich gehalten hat, dafs er mir in allem Sachlichen mit seinem
Rate nicht fehlen werde. Von der Hilfe, deren ich mich auch sonst von
mehreren Seiten her zu erfreuen hatte, werde ich bald zu reden haben.

Von dem Verfasser des Textes sind oben S. 413 gleichfalls schon
einige Angaben gemacht /worden; dort ist auch die wichtigste Litteratur
angeführt. Abu Ma'sar Ga'far ibn Muhammad al-Balhi ist "Mittwoch den
28. Ramadan 272', d. i. am 9. März 886 in Wäsit gestorben, Fihrist 277.
Uber die sehr merkwürdigen politischen Wirren, die damals lange Zeit
hindurch das Mündungsgebiet des Euphrat und Tigris und insbesondere
auch die Stadt Wäsit beunruhigt hatten und die im Jahre 885 eben in
Wäsit ihren Abschlufs fanden, möge man Nöldekes Aufsatz über den Krieg
der schwarzen Sklaven in seinen 'orientalischen Skizzen' (1892) S. 153 ff.
nachlesen. Die Lebensschicksale Abu Ma'sars, des Zeitgenossen von al-Kindl,
sind uns vorläufig nur in den gröbsten Umrissen bekannt. Der Artikel
 
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