Seine Arbeit wurde von mehreren eifrigen Gelehrten fortgesetzt, unter denen
Hobson und Läufer die bedeutendsten sind. Von deutschen Forschern ist in
erster Linie H. Hirth hervorzuheben, der mehrere Aufsätze über die Herkunft
der berühmten Seladon-Porzellane schrieb, aber leider, wie er selbst zugibt,
dem künstlerischen Inhalt der chinesischen Keramik völlig fernsteht. Dann
ist noch Oscar Münsterberg zu erwähnen, der mit großem Fleiß die euro-
päische Chinaliteratur zusammenstellte, und vor allem E. Zimmermann, der
Direktor der sächsischen Porzellansammlung, der sich durch ein ausführliches
und reich illustriertes Buch über chinesische Keramik um die Erforschung
dieses Gebietes verdient gemacht hat. Trotz alldem müssen wir uns einge-
stehen, daß die wissenschaftliche Arbeit über die chinesische Kunst (und die
Keramik ist hier nicht ausgeschlossen) noch in den Kinderschuhen' steckt^
besonders wenn man die Ergebnisse mit den Kenntnissen vergleicht, die wir
von manchen viel früheren Schaffensperioden anderer Völker haben. Was
die Datierung früher Stücke der chinesischen Kunst betrifft, sind wir noch
lange nicht zu abschließenden Resultaten gelangt. Dies liegt zum großen Teil
an der geheimnisvollen Art, mit der die Chinesen ihre Produktion umgeben,
dann an der schweren Zugänglichkeit der chinesischen Quellen überhaupt
und schließlich an der Neigung der Chinesen, ihre klassischen Werke immer
wieder nachzuahmen und zu fälschen. Dazu kommt noch, daß China während
der ganzen Ming-Zeit, also während annähernd 500 Jahren, wie hermetisch
abgeschlossen war und sich jeder Erforschung unzugänglich zeigte.
Unsere Arbeit will dem Leser eine Epoche näherbringen, die wir als letzte
wirklich große der chinesischen Keramik bezeichnen können. Sie beschäftigt
sich mit den Porzellanen der zweiten Hälfte des 17. und des ersten Viertels
des 18. Jahrhunderts. Die Einordnung und Datierung ist hier verhältnismäßig
leicht, da aus diesem Zeitraum eine ungeheure Anzahl von zum Teil bezeich-
neten Stücken erhalten ist, die in Stil und Technik ausgesprochen gemein-
same Züge aufweisen. Außerdem war der Export von chinesischem Porzellan
unter "den ersten Mandschukaisern wieder ein sehr reger und der weitaus
größte Teil der alten europäischen Sammlungen, an der Spitze die Sammlung
August des Starken, die um die Wende des 17. und 18. Jahrhunderts zu-
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Hobson und Läufer die bedeutendsten sind. Von deutschen Forschern ist in
erster Linie H. Hirth hervorzuheben, der mehrere Aufsätze über die Herkunft
der berühmten Seladon-Porzellane schrieb, aber leider, wie er selbst zugibt,
dem künstlerischen Inhalt der chinesischen Keramik völlig fernsteht. Dann
ist noch Oscar Münsterberg zu erwähnen, der mit großem Fleiß die euro-
päische Chinaliteratur zusammenstellte, und vor allem E. Zimmermann, der
Direktor der sächsischen Porzellansammlung, der sich durch ein ausführliches
und reich illustriertes Buch über chinesische Keramik um die Erforschung
dieses Gebietes verdient gemacht hat. Trotz alldem müssen wir uns einge-
stehen, daß die wissenschaftliche Arbeit über die chinesische Kunst (und die
Keramik ist hier nicht ausgeschlossen) noch in den Kinderschuhen' steckt^
besonders wenn man die Ergebnisse mit den Kenntnissen vergleicht, die wir
von manchen viel früheren Schaffensperioden anderer Völker haben. Was
die Datierung früher Stücke der chinesischen Kunst betrifft, sind wir noch
lange nicht zu abschließenden Resultaten gelangt. Dies liegt zum großen Teil
an der geheimnisvollen Art, mit der die Chinesen ihre Produktion umgeben,
dann an der schweren Zugänglichkeit der chinesischen Quellen überhaupt
und schließlich an der Neigung der Chinesen, ihre klassischen Werke immer
wieder nachzuahmen und zu fälschen. Dazu kommt noch, daß China während
der ganzen Ming-Zeit, also während annähernd 500 Jahren, wie hermetisch
abgeschlossen war und sich jeder Erforschung unzugänglich zeigte.
Unsere Arbeit will dem Leser eine Epoche näherbringen, die wir als letzte
wirklich große der chinesischen Keramik bezeichnen können. Sie beschäftigt
sich mit den Porzellanen der zweiten Hälfte des 17. und des ersten Viertels
des 18. Jahrhunderts. Die Einordnung und Datierung ist hier verhältnismäßig
leicht, da aus diesem Zeitraum eine ungeheure Anzahl von zum Teil bezeich-
neten Stücken erhalten ist, die in Stil und Technik ausgesprochen gemein-
same Züge aufweisen. Außerdem war der Export von chinesischem Porzellan
unter "den ersten Mandschukaisern wieder ein sehr reger und der weitaus
größte Teil der alten europäischen Sammlungen, an der Spitze die Sammlung
August des Starken, die um die Wende des 17. und 18. Jahrhunderts zu-
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