EMAIL SUR BISCUIT
DIESE TECHNIK UNTERSCHEIDET SICH VON DER VORHER BESPROCHENEN
dadurch, daß hier die Muffelfarben nicht auf der Glasur liegen, sondern auf
dem gar gebrannten, unglasierten Scherben (Biskuit) aufgebracht sind. Sie
ist älter als die Malerei über Glasur und die primitivere Form erscheint schon
in den farbigen Poterien der Vortangzeit. Der reiche Ornamentstil der Ming
zwingt sie in seine Bahn und schafft den prachtvollen Typus der reliefierten
und farbig dekorierten Biskuit-Porzellane. Kang-hsi führt zuerst den alten
Stil weiter, entwickelt dann aber parallel hierzu eine Anzahl neuer Typen,
die ihren Höhepunkt in den berühmten Fond-Porzellanen haben, die tech-
nisch und künstlerisch alles noch überstrahlen, was diese reiche Epoche zu-
tage gefördert hatte.
Für die Bemalung der unglasierten Porzellane kommen Emailfarben in Ver-
wendung, die einen etwas höheren Schmelzpunkt haben als die der Grünen
Familie. Der Scherben ist kaolinärmer und daher etwas leichter schmelzbar.
Die Biskuitmasse muß beim zweiten Brande leicht erweicht werden, um die
Muffelfarben zu binden. Die färbenden Stoffe sind auch hier Metalloxyde,
die in der Emailmasse gelöst sind. Für die Malerei direkt auf Biskuit kommen
nur lösliche Oxyde in Betracht. Bei den Typen, die sich eng an die Porzel-
lane der Ming-Zeit anlehnen, werden folgende Farbtöne gebraucht: Kupfer-
grün in mehreren Spielarten, Türkisblau ebenfalls in Kupferfarbe, Mangan-
violett in einer bräunlichen und einer ausgesprochenen braunvioletten Spe-
zies und Antimongelb in zwei Hauptnuancen, einer rötlichgelben und einer
blaß zitronengelben. Kombiniert erscheinen gewöhnlich drei Farben, ein
leuchtendes Smaragdgrün, Braunviolett und ein warmes Gelb, oder Türkis-
blau, Blauviolett und ein unscheinbares Zitronengelb. Im allgemeinen ist der
größte Teil der Oberfläche mit färbigen Glasflüssen bedeckt, nur einzelne
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DIESE TECHNIK UNTERSCHEIDET SICH VON DER VORHER BESPROCHENEN
dadurch, daß hier die Muffelfarben nicht auf der Glasur liegen, sondern auf
dem gar gebrannten, unglasierten Scherben (Biskuit) aufgebracht sind. Sie
ist älter als die Malerei über Glasur und die primitivere Form erscheint schon
in den farbigen Poterien der Vortangzeit. Der reiche Ornamentstil der Ming
zwingt sie in seine Bahn und schafft den prachtvollen Typus der reliefierten
und farbig dekorierten Biskuit-Porzellane. Kang-hsi führt zuerst den alten
Stil weiter, entwickelt dann aber parallel hierzu eine Anzahl neuer Typen,
die ihren Höhepunkt in den berühmten Fond-Porzellanen haben, die tech-
nisch und künstlerisch alles noch überstrahlen, was diese reiche Epoche zu-
tage gefördert hatte.
Für die Bemalung der unglasierten Porzellane kommen Emailfarben in Ver-
wendung, die einen etwas höheren Schmelzpunkt haben als die der Grünen
Familie. Der Scherben ist kaolinärmer und daher etwas leichter schmelzbar.
Die Biskuitmasse muß beim zweiten Brande leicht erweicht werden, um die
Muffelfarben zu binden. Die färbenden Stoffe sind auch hier Metalloxyde,
die in der Emailmasse gelöst sind. Für die Malerei direkt auf Biskuit kommen
nur lösliche Oxyde in Betracht. Bei den Typen, die sich eng an die Porzel-
lane der Ming-Zeit anlehnen, werden folgende Farbtöne gebraucht: Kupfer-
grün in mehreren Spielarten, Türkisblau ebenfalls in Kupferfarbe, Mangan-
violett in einer bräunlichen und einer ausgesprochenen braunvioletten Spe-
zies und Antimongelb in zwei Hauptnuancen, einer rötlichgelben und einer
blaß zitronengelben. Kombiniert erscheinen gewöhnlich drei Farben, ein
leuchtendes Smaragdgrün, Braunviolett und ein warmes Gelb, oder Türkis-
blau, Blauviolett und ein unscheinbares Zitronengelb. Im allgemeinen ist der
größte Teil der Oberfläche mit färbigen Glasflüssen bedeckt, nur einzelne
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