nuancen ist der schon erwähnte glasige Charakter des Farbmaterials, der ge-
wöhnliche Imitationen sofort verrät, aber auch bei raffinierten Nachahmungen
meist noch deutlich genug da ist. Die Muffelfarbe auf echten Stücken ist fast
immer ein wenig getrübt und hat einen milden angenehmen Glanz.
Über die sorgfältige Ausführung echter Stücke haben wir schon mehrfach
gesprochen. Auch hierin stehen die Fälschungen fast immer zurück. Unsau-
beres Einhalten der Konturen, Zusammenlaufen benachbarter Farbtöne sind
Kennzeichen für Fälschungen. Viel schwerer als die einfachen Nachahmungen
sind solche zu erkennen, bei denen alte Stücke überdekoriert wurden. Ein-
fache alte Porzellane werden noch heute auf diese Weise in geschätzte Spe-
zialitäten umgewandelt. Bei Nachahmungen von „Fonds-Porzellanen“ wird
die Glasur abgeschliffen und der Hintergrund auf dem matten Scherben neu
gemalt. Bei genauer Untersuchung jedoch lassen sich die Unregelmäßigkeiten
erkennen, die durch das Abschleifen entstanden sind. Natürlich setzt dies große
Erfahrung voraus. Es gehört zu den schwierigsten Aufgaben des Beurteilers,
solche Fälschungen einwandfrei festzustellen.
Auch blauweiße Stücke werden gut nachgemacht. Die oft unwägbaren Unter-
schiede zwischen echt und falsch zu erkennen, ist nicht immer leicht. Hier sind
dieselben Grundsätze zu beobachten, die wir früher bezüglich des Scherbens,
des Stils, des Dekors und der Sorgfalt der Ausführung besprochen haben.
Wichtige Erkennungsmerkmale für alte Porzellane sind die Bodenfläche und
der Fußrand. Der unglasierte Reif, auf dem das Gefäß steht, bietet uns bei
Originalen immer ein charakteristisches Bild, das wir uns einprägen müssen.
Er ist gewöhnlich gut herausgearbeitet und durch die Zeit glatt geschliffen.
Oft ist er durch anhaftenden Schmutz, der in die Poren der unglasierten Por-
zellanfläche eingedrungen ist, getönt. Diese Färbung wird von Fälschern meist
künstlich hergestellt, läßt sich aber fast immer durch Abreiben mit einem
befeuchteten Eappen nachweisen. Die Bodenfläche ist bei echten Kang-hsi-
Stücken gewöhnlich spiegelglatt und mit einer dicken Glasurschicht bedeckt;
sie ist oft mit kleinen kraterförmigen Vertiefungen besetzt, die von zerplatz-
ten Luftblasen herrühren. Sehr häufig trägt sie zwei eng zusammenliegende
blaue Ringe unter der Glasur und eine Blaumarke, Abb. Seite 128.
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wöhnliche Imitationen sofort verrät, aber auch bei raffinierten Nachahmungen
meist noch deutlich genug da ist. Die Muffelfarbe auf echten Stücken ist fast
immer ein wenig getrübt und hat einen milden angenehmen Glanz.
Über die sorgfältige Ausführung echter Stücke haben wir schon mehrfach
gesprochen. Auch hierin stehen die Fälschungen fast immer zurück. Unsau-
beres Einhalten der Konturen, Zusammenlaufen benachbarter Farbtöne sind
Kennzeichen für Fälschungen. Viel schwerer als die einfachen Nachahmungen
sind solche zu erkennen, bei denen alte Stücke überdekoriert wurden. Ein-
fache alte Porzellane werden noch heute auf diese Weise in geschätzte Spe-
zialitäten umgewandelt. Bei Nachahmungen von „Fonds-Porzellanen“ wird
die Glasur abgeschliffen und der Hintergrund auf dem matten Scherben neu
gemalt. Bei genauer Untersuchung jedoch lassen sich die Unregelmäßigkeiten
erkennen, die durch das Abschleifen entstanden sind. Natürlich setzt dies große
Erfahrung voraus. Es gehört zu den schwierigsten Aufgaben des Beurteilers,
solche Fälschungen einwandfrei festzustellen.
Auch blauweiße Stücke werden gut nachgemacht. Die oft unwägbaren Unter-
schiede zwischen echt und falsch zu erkennen, ist nicht immer leicht. Hier sind
dieselben Grundsätze zu beobachten, die wir früher bezüglich des Scherbens,
des Stils, des Dekors und der Sorgfalt der Ausführung besprochen haben.
Wichtige Erkennungsmerkmale für alte Porzellane sind die Bodenfläche und
der Fußrand. Der unglasierte Reif, auf dem das Gefäß steht, bietet uns bei
Originalen immer ein charakteristisches Bild, das wir uns einprägen müssen.
Er ist gewöhnlich gut herausgearbeitet und durch die Zeit glatt geschliffen.
Oft ist er durch anhaftenden Schmutz, der in die Poren der unglasierten Por-
zellanfläche eingedrungen ist, getönt. Diese Färbung wird von Fälschern meist
künstlich hergestellt, läßt sich aber fast immer durch Abreiben mit einem
befeuchteten Eappen nachweisen. Die Bodenfläche ist bei echten Kang-hsi-
Stücken gewöhnlich spiegelglatt und mit einer dicken Glasurschicht bedeckt;
sie ist oft mit kleinen kraterförmigen Vertiefungen besetzt, die von zerplatz-
ten Luftblasen herrühren. Sehr häufig trägt sie zwei eng zusammenliegende
blaue Ringe unter der Glasur und eine Blaumarke, Abb. Seite 128.
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