»An-heck-doten« zu F.H. Ernst Schneidler
oder von den Grenzen der Professionalität.
Anmerkungen eines Antiquars.
' . MH Thomas Leon Heck
Kontakt:
Kunsthalle Antiquariat Heck:
Hallstattstr. 17/1
72 144 Dusslingen
Tel. und Fax 0 70 72-9 27 89 69
1992 kam bei der Vernissage der von mir initiierten Ausstellung
für die ermordete Jüdin Alice Haarburger eine Dame auf mich
zu: Eine Bekannte habe den Nachlass eines Künstlers mit Namen
Schneidler, den ich bis dahin noch nie gehört hatte. Im Schwä-
bischen Künstlerlexikon fand ich nur einige dürre Angaben, die
nicht allzu spannend klangen. Und als ich meinen Besuch bei
der Besitzerin der Bilder mit einer konstruktiven Kritik an ih-
rer irreführenden Wegbeschreibung eröffnete, tadelte sie meine
Kleinlichkeit. Kein guter Start. Doch noch während ich die etwa
70 kalligraphischen und freien Werke ansah, war ich schon bei-
nahe restlos überzeugt von der hohen Qualität. Und als ich den
in meinen Augen unverschämt hohen Preis von fast 30.000 DM
hörte, dachte ich mir: »Wenn ich das nicht kaufe, habe ich mei-
nen Beruf als Kunsthändler verfehlt!« So investierte ich also -
widerwillig - die hohe Summe und legte die Bilder den Tübinger
Kunsthistorikern Hans-Dieter und Monika Ingenhoff vor, die
die Qualität bestätigten, was mich endgültig sicher machte.
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oder von den Grenzen der Professionalität.
Anmerkungen eines Antiquars.
' . MH Thomas Leon Heck
Kontakt:
Kunsthalle Antiquariat Heck:
Hallstattstr. 17/1
72 144 Dusslingen
Tel. und Fax 0 70 72-9 27 89 69
1992 kam bei der Vernissage der von mir initiierten Ausstellung
für die ermordete Jüdin Alice Haarburger eine Dame auf mich
zu: Eine Bekannte habe den Nachlass eines Künstlers mit Namen
Schneidler, den ich bis dahin noch nie gehört hatte. Im Schwä-
bischen Künstlerlexikon fand ich nur einige dürre Angaben, die
nicht allzu spannend klangen. Und als ich meinen Besuch bei
der Besitzerin der Bilder mit einer konstruktiven Kritik an ih-
rer irreführenden Wegbeschreibung eröffnete, tadelte sie meine
Kleinlichkeit. Kein guter Start. Doch noch während ich die etwa
70 kalligraphischen und freien Werke ansah, war ich schon bei-
nahe restlos überzeugt von der hohen Qualität. Und als ich den
in meinen Augen unverschämt hohen Preis von fast 30.000 DM
hörte, dachte ich mir: »Wenn ich das nicht kaufe, habe ich mei-
nen Beruf als Kunsthändler verfehlt!« So investierte ich also -
widerwillig - die hohe Summe und legte die Bilder den Tübinger
Kunsthistorikern Hans-Dieter und Monika Ingenhoff vor, die
die Qualität bestätigten, was mich endgültig sicher machte.
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