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Ein\e\tung

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Kunstleistungen den Maßstab der Korrektheit, Sauber-
keit, des gut sich Einfügens an! Und schien es nicht
an sich das Gegebene, unsern besten, phantasievollsten
Künstlern das Buch anzuvertrauen?
Slevogts Ali Baba wurde teils mit Gleichgültigkeit,
teils mit Ablehnung empfangen. Das war alles nicht
„buchtechnisch“. Der alte Schadow hatte Menzels Fried-
rich-Illustrationen bei deren Erscheinen ja auch Kritze-
leien genannt. Auch der zweite Slevogt, der Sindbad,
fand noch eine kühle Aufnahme. Die Überzeugung
von der Richtigkeit der Idee ließ schnelle Erfolge ver-
schmerzen : und wenn heut das von Künstlern illustrierte
Buch sich in Deutschland durchgesetzt hat, so darf der
Verlag das Verdienst einer Pionierarbeit für sich in An-
spruch nehmen. Es erschienen Slevogts Benvenuto Cellini
und sein Cortez, Karl Walsers Ninon de Lenclos,
Leonce und Lena und Prinz von Homburg, Max Lieber-
manns Kleist neben manchem andern.
In allen diesen Büchern illustrierten die Künstler in
Originaltechniken, in Radierung oder Lithographie, um
die Frische der Handschrift ganz zu erhalten.
Ein neuer Versuch gilt nun der Belebung des Holz-
schnittes als der Technik, die im Satzbild als die Buch-
mäßigste erscheint. Diese Versuche sind ganz besonders
mühsam, weil es der Vermittlung des Kunsthandwerkers
bedarf und der Belebung einer in Deutschland fast ver-
gessenen Handwerksweise.
Ein Buch mit vielen Zeichnungen Slevogts zu Fabeln
und Liedern, in Holz geschnitten von O. Bangemann,
ist in Vorbereitung, Goethes Novellen mit Holzschnitten
von Max Liebermann sollen folgen.
 
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