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1. Marz 1896.

Achtunddreißigster Jahrgang.

für Airche, schule und Haus.
Herausgegeben von
vr. Johannes Mer^,
Oberkonsistorialrat i» Stuttgart.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.

Die Wiener Genejisminiaturen.
Von Viktor Schultze.
Zu derselben Zeit ungefähr, wo die Malereien in den unterirdischen Grab-
stätten der altchristlicheu Gemeinden abbrechen, setzen die Buchillustration und das
Mosaik ein. Ziel und darum auch Inhalt dieser drei Gruppen sind verschieden.
Die Grabmalerei hat es auf Ausprägung von Auferstehungs- und Unsterblichkeits-
gedanken abgesehen; sie schildert nicht, sondern deutet nur an, und diese Andeutung
wurde in der Gemeinde verstanden. Die Mosaikmalerei dagegen hebt die Ge-
danken zu der jenseitigen himmlischen Welt empor. Den thronenden Christus,
umgeben von Engeln, Aposteln und Verklärten will sie in der Wölbung der
Apsis Zeigen. Daher ist die Apokalypse ihr Lieblingsbuch. Anders endlich wieder-
um die Miniaturmalerei. Ihr ist die Aufgabe gestellt, den Text zu „illustrieren"
zu verdeutlichen, zu lebendiger, plastischer Anschauung zu bringen. Das konnte
 
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