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in einein unterwärts verlängerten Feld. — 6. Grablegung Joh. 19, 38 ff. — 7. Höllenfahrt
Christi (nach dem Nikodemus-Evangelium auf Grund von 1. Petri 3, 19). — 8. Die Auferstehung,
d. h. die Verkündigung durch den Engel an die zwei Marien. Matth. 28, 1 ff. — 9. Gang nach
Emmaus. Luc. 24,13. — 10. Erscheinung des Auferstandenen am See. Joh. 21, 1 ff. —
11. Erscheinung desselben vor Thomas und den übrigen Aposteln. Joh. 20, 26 ff. — l2. Himmel-
fahrt des Herrn, in Gegenwart der Maria, wegen Akt. 1, 14.
Diese Bildersolge schließt sich, wie Kraus bemerkt und sorgfältige Prüfung
bestätigt, an die römische Perikopenordnung an (den seit der Zeit Gregors d. Gr.
nachweisbaren Comes). Es sind die Evangelien der Fest- und Sonntage vor
Pfingsten und der Wochentage in der Fastenzeit. Dazwischen hinein sind noch
einige Wnnder und Gleichnisse ausgenommen, so daß ein Leben Jesu in chrono-
logischer Ordnung (nach der Evangelienharmonie samt dem Glaubensbekenntnis)
entsteht. Diese rein historischen Bilderreihen sind altkirchliche Überlieferung. In
Italien hat sie sich sehr lang erhalten (Mosaiken der Normannenzeit in Sizilien,
Fresken Cimabues in Assisi und Giottos in Padua u. a.). In der orientalischen
Kirche hat dagegen die Liturgie entschiedener auf die Kirchenmalerei eingewirkt,
wie es scheint, schon bald nach dem Bilderstreit. Was dort illustriert wird, ist
nicht mehr unmittelbar die Bibel, sondern die Liturgie nach Basilius und Chrysosto-
mos. Und nicht sowohl die chronologische Ordnung ist dort maßgebend als das
Kirchenjahr mit seinen Festvorlesungen und -gesängen.
Wie steht es nun mit den biblischen Geschichtsbildern in S. Angelo? Von
den einen sind sie für rein griechisch erklärt worden, von anderen für rein lateinisch,
von dritten für gemischt. Die Italiener, Salazaro und Caravita sehen darin
in einein unterwärts verlängerten Feld. — 6. Grablegung Joh. 19, 38 ff. — 7. Höllenfahrt
Christi (nach dem Nikodemus-Evangelium auf Grund von 1. Petri 3, 19). — 8. Die Auferstehung,
d. h. die Verkündigung durch den Engel an die zwei Marien. Matth. 28, 1 ff. — 9. Gang nach
Emmaus. Luc. 24,13. — 10. Erscheinung des Auferstandenen am See. Joh. 21, 1 ff. —
11. Erscheinung desselben vor Thomas und den übrigen Aposteln. Joh. 20, 26 ff. — l2. Himmel-
fahrt des Herrn, in Gegenwart der Maria, wegen Akt. 1, 14.
Diese Bildersolge schließt sich, wie Kraus bemerkt und sorgfältige Prüfung
bestätigt, an die römische Perikopenordnung an (den seit der Zeit Gregors d. Gr.
nachweisbaren Comes). Es sind die Evangelien der Fest- und Sonntage vor
Pfingsten und der Wochentage in der Fastenzeit. Dazwischen hinein sind noch
einige Wnnder und Gleichnisse ausgenommen, so daß ein Leben Jesu in chrono-
logischer Ordnung (nach der Evangelienharmonie samt dem Glaubensbekenntnis)
entsteht. Diese rein historischen Bilderreihen sind altkirchliche Überlieferung. In
Italien hat sie sich sehr lang erhalten (Mosaiken der Normannenzeit in Sizilien,
Fresken Cimabues in Assisi und Giottos in Padua u. a.). In der orientalischen
Kirche hat dagegen die Liturgie entschiedener auf die Kirchenmalerei eingewirkt,
wie es scheint, schon bald nach dem Bilderstreit. Was dort illustriert wird, ist
nicht mehr unmittelbar die Bibel, sondern die Liturgie nach Basilius und Chrysosto-
mos. Und nicht sowohl die chronologische Ordnung ist dort maßgebend als das
Kirchenjahr mit seinen Festvorlesungen und -gesängen.
Wie steht es nun mit den biblischen Geschichtsbildern in S. Angelo? Von
den einen sind sie für rein griechisch erklärt worden, von anderen für rein lateinisch,
von dritten für gemischt. Die Italiener, Salazaro und Caravita sehen darin