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Entwurf für die Nürnberg-Gostenhofer protestantische Kirche (von Mecenseffy)
zur Ausführung bestimmt ist; letztere zeigt eine zweischiffige Anlage, ein breites
Schiff mit Chor und ein einseitig schmäleres Schiff mit Emporen, während sonst
in der Mehrzahl dreischifsige Kirchen, unter Betonung des Mittelschiffs und Chors,
sowie kräftiger Ausbildung der Kreuzarme, vorhanden sind; vereinzelt findet sich
bei protestantischen Kirchen (Schöberl) eine untergeordnete Nische als Raum für
Altar, Kanzel und Taufstein, verbunden mit radial gestellten Sitzreihen. Als
Baustil ist überwiegend der gotische vertreten und zwar derjenige der Spätgotik,
welcher dem heutigen Streben nach malerischer Ausgestaltung, auch selbst bei ein-
fachen Mitteln, um so mehr bei reicheren, vorzüglich entgegenkommt; das Bau-
material ist fast ausschließlich Quader mit Bruchstein, oder Quadergewände mit
Backstein; eine Verwendung und Ausbildung des letzteren Materials im Geiste
der norddeutschen Backsteinwerke oder z. B. in den Formen der Frauenkirche zu
München findet sich nicht. Im allgemeinen sind die Kirchen von mittlerer Größe,
über diese hinaus gehen die beiden oben angeführten von G. Hauberisser, welche
schon früher, besonders durch die erste Ausstellung der deutschen Gesellschaft für
christliche Kunst in München 1895 weiteren Kreisen bekannt geworden sind.
(Fortsetzung folgt.)
Inhalt: Von der Stuttgarter Ausstellung für Kunstgewerbe. Mit Abbildung. — Die Wand-
gemälde in Sant' Angelo in Formis und die byzantinische Frage. Von Or. E. Grad-
mann. (Schluß.) — Die christliche Kunst auf der bayerischen Landesausstellung zu Nürn-
berg 1896. Von H. Steindorff.
Verantwortliche Redaktion: Oberkonsistorialrat vr. Johs. Merz in Stuttgart.
Druck und Verlag von I. F. Steinkopf in Stuttgart.
Anzeigen.
Anzeigen kosten die durchlaufende Petit-Zeile 30 Pf.
Entwurf für die Nürnberg-Gostenhofer protestantische Kirche (von Mecenseffy)
zur Ausführung bestimmt ist; letztere zeigt eine zweischiffige Anlage, ein breites
Schiff mit Chor und ein einseitig schmäleres Schiff mit Emporen, während sonst
in der Mehrzahl dreischifsige Kirchen, unter Betonung des Mittelschiffs und Chors,
sowie kräftiger Ausbildung der Kreuzarme, vorhanden sind; vereinzelt findet sich
bei protestantischen Kirchen (Schöberl) eine untergeordnete Nische als Raum für
Altar, Kanzel und Taufstein, verbunden mit radial gestellten Sitzreihen. Als
Baustil ist überwiegend der gotische vertreten und zwar derjenige der Spätgotik,
welcher dem heutigen Streben nach malerischer Ausgestaltung, auch selbst bei ein-
fachen Mitteln, um so mehr bei reicheren, vorzüglich entgegenkommt; das Bau-
material ist fast ausschließlich Quader mit Bruchstein, oder Quadergewände mit
Backstein; eine Verwendung und Ausbildung des letzteren Materials im Geiste
der norddeutschen Backsteinwerke oder z. B. in den Formen der Frauenkirche zu
München findet sich nicht. Im allgemeinen sind die Kirchen von mittlerer Größe,
über diese hinaus gehen die beiden oben angeführten von G. Hauberisser, welche
schon früher, besonders durch die erste Ausstellung der deutschen Gesellschaft für
christliche Kunst in München 1895 weiteren Kreisen bekannt geworden sind.
(Fortsetzung folgt.)
Inhalt: Von der Stuttgarter Ausstellung für Kunstgewerbe. Mit Abbildung. — Die Wand-
gemälde in Sant' Angelo in Formis und die byzantinische Frage. Von Or. E. Grad-
mann. (Schluß.) — Die christliche Kunst auf der bayerischen Landesausstellung zu Nürn-
berg 1896. Von H. Steindorff.
Verantwortliche Redaktion: Oberkonsistorialrat vr. Johs. Merz in Stuttgart.
Druck und Verlag von I. F. Steinkopf in Stuttgart.
Anzeigen.
Anzeigen kosten die durchlaufende Petit-Zeile 30 Pf.