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Januar 1909

Einundfünfzigster Jahrgang

Nr. 1

Christliches Kunstblatt

für Kirche ssss
Schule und Haus
Erscheint monatlich in einem Heft
zu 32 S. mit vielen Lextillustr.,
1—2 Kunstbeilagen oder Noten


Herausgegeben
von David Koch
Preis für das Vierteljahr 2 M.
Zu beziehen durch alle Post-
amt e r u. V u ch h a n d l u n g e n

Kampf gegen die sentimentalen Kunstverderber!
Aussätze und Bilder in dieser ersten Nummer des neuen 51. Iahr-
"^ganges sprechen von selbst die Richtung aus, in der wir gehen. Das
Programm, das wir im letzten Jahre beim Uebergang des Blattes in den
Verlag Georg D. W. Callwey, München, aufstellten, hat sich Dank verständnis-
voller Bereitschaft unseres Verlags ruhig und mit dem Nebergang zur Tat
weitercntwickeln lassen.
Das, was wir eigentlich im evangelischen Deutschland haben sollten,
ein Kunstblatt, das schon durch sein äußeres Format die Wirkung der
Illustration ins rechte Licht stellte, konnte auf 1909 noch nicht ermöglicht
werden, so sehr Verlag und Herausgeber es gewünscht hätten. Dazu hätte
es einer noch erfolgreicheren Werbearbeit unserer Freunde bedurft. Einen
Vorläufer unserer Absicht, größere Bilder zu geben, mögen unsere alten und
neuen Leser in unseren Doppel-Kunstblättern erblicken. Die Erwägung, ob
unser Kunstblatt mehr ein Fachblatt bleiben oder sich zum allgemeinen christ-
lichen Kunstblatt ausdehnen soll, an dem auch das christliche Haus mehr
Anteil hätte, ist von sehr vielen widerstreitenden Gesichtspunkten begleitet, die
in der Oeffentlichkeit nicht besprochen werden können.
Wie der „Kunstwort" seinen stillen großen Mäzen hat, ohne welchen
er mit seinen Unternehmungen nicht so in die Breite hätte ausgreifen können,
so sollten auch wir einen solchen Mäzen im Laufe des Jahres 1909 ge-
winnen, oder eine Anzahl von Mäzenaten, die den Ausbau fundieren
wollten. Wir werden wohl in den meisten evangelischen Pfarrhäusern ge-
lesen. Gelegentlich kommt von Brasilien, Nordamerika, England, Rußland,
Kamerun usw. ein Lebenszeichen, Grüße und dann immer Bitten um
Mithilfe. Verschließen wir uns diesen Bitten, so werden Keime unserer
Bewegung erstickt. Da sollen wir eine „deutsche" Kirche in England bauen
helfen, dort sollen wir in die Farmen Brasiliens und Nordamerikas Wand-
schmuck bringen, ferner will einer in Kärnten, der andere in Amerika eine große
Kopie des Steinhausenschen Gastmahls in seine neue Kirche, dort will eine
Lehrerin in Rußland für uns arbeiten. Und was alles aus Deutschland
 
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