Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Dezember 1909 Einundfünfzigster Jahrgang

Nr. 12

Christliches Kunstblatt

für Kirche, sss
Schule und Haus
Erscheint nronatl. in einem Heft zu
32 S. u. enthält viele Textillustr.
1—2 Kunstbeil. u. bisweilen Noten


Herausgegeben von
O.tkeoI.DavidKoch
Preis siir das Bierteljahr 3 M.
Zu beziehen durch alle Post-
ämter». Buchhandlungen

Weihnachtsgruß
^v^vir grüßen Heuer die Freunde mit zwei Bildergrüßen aus der Jugendzeit:
^Vdie ganz kleinen Kinder, die so oft schon leer ausgegangen sind, grüßen
wir mit dem „Kinderparadies" — die Kleinen und die Großen mit Jesus
dem Kinderfreund.
Möge dies Weihnachten uns wieder ein weltvergessen heilig Spiel
mit der Jugend im Paradies unsrer Hoffnungen werden, möge der Heiland
schützend unsre Jugend in seinen Arm und Schoß, an seine Seite und unter
seine Augen nehmen!
Daneben bleibt aber Weihnachten für uns Leute von der modernen
Christenkunst immer noch Kampf! Wie lange noch? — Lange noch, fürchte
ich. Die vorsintflutlichen Weihnachtskataloge der „christlichen" Verleger und
Sortimenter sangen seit einigen Tagen an, wieder unsre Augen und Sinne
zu beleidigen. Wir wissen nicht, ob wir uns mehr wundern sollen über
die Naivität, mit der die sentimentale Afterkunst weiter offen angepriesen
wird, oder über die Dummheit und Geschmacklosigkeit der Leute, die mit
diesem Kitsch sich vergnügte Weihnachtstage machen.
Nicht nur das ästhetische, nein auch das soziale volkswirtschaftliche
Gewissen muß jeden Pfarrer moralisch verpflichten, Heuer seine ganze Kraft
einzusetzen.
An Weihnachtskinderbildchen fehlt es jetzt wahrlich nicht.
Unsre Bilder sollten allen Anforderungen genügen: Wo man sparen muß
— die Serie mit 6 Bildern um 45 Pfg.; wo man etwas mehr hat, die
2 Bilder ä 10 Pfg. („Heilig ist die Jugendzeit" und „In Jesu Nachfolge");
— wo man einen dauernden fertigen Wandschmuck haben will — unsre
3 farbigen Bilder nach Steinhausenmotiven je 20 Pfg. Wenn man bedenkt,
daß man diesen Bildern nur eine Metallöse um ein paar Pfennig auf-
drücken darf, um einen fertigen farbigen Wandschmuck zu haben auf starkem
Karton, so sollte man glauben, daß diese Bildchen freudig ausgenommen
werden, was ja, wie ich höre, auch in außerordentlichem Maß der Fall ist.
Wer Heuer 7—8 Mk. anlegen will zu einem Geschenk für seine Kinder,
 
Annotationen