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Schon wer nur eine Mark Jahresbeitrag an unseren Kassenwart
Georg D. W. Lallwey in München sendet, wird Mitglied des Dürerbundes,
doch ist dieser Betrag der Mindestbeitrag, der nur ungefähr die Selbst-
kosten der Zuwendungen deckt, die der Dürerbund seinerseits seinen Mit-
gliedern macht. Erst der eine Mark übersteigende Beitrag fördert
unsere Vereinszwecke.
Der Dürerbund bittet alle Leser dieser Zeilen, seine Kulturarbeit zu
unterstützen."


Vom Choral

Hstter kennt nicht die berühmte Stelle im „Faust", wo der erklingende Oster-
choral „Christ ist erstanden" den Lebensmüden wieder ins Leben zurückruft? Wer


hat die Wirkung eines feier-
lichen Chorals nicht irgend-
einmal an sich selbst erfahren?
Auch der Ungläubige kann
sich seiner Macht nur schwer
entziehen; nicht bloß, weil er
eiwa „an diesen Klang von
Jugend auf gewöhnt" ist,
sondern vor allem, weil die
kirchenläufigen Choräle nicht
konventionelle Machwerke,
nicht liturgische Formeln,
sondern künstlerische Gebilde
sind, in denen sich ein echtes
religiöses Fühlen gleichsam
kristallisiert hat. Als der
Glaube anfing, Sache der
Sprache oder der Gewohnheit
zu werden, verlor er auch in
der Kunst seine schöpferische
Kraft.
Darum sind die meisten
und schönsten Choräle Kinder
einer glaubensstarken Zeit,
darum hat ihre Zahl gerade
in neueren Zeiten keine nen-
nenswerte Bereicherung mehr
erfahren. So bildet der Ge-
meinde-Choral, dieses geist-
liche Volkslied, die nährende
kraftspendende Wurzel der

Abendmahlskanne in vergoldetem Silber
Von Professor Riegel in Darmstadt

ganzen evangelischen Kirchen-
musik, bewahrt er wie ein
Akkumulator die suggestiven
 
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