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innerlich darüber hinaus ist und auch selbst den Weg der Hilfe kennt.
Diesen großen Glauben an die eigene Sendung besaß Planck. Mit seiner
Naturauffassung wie mit seiner sozialen Grundanschauung glaubt er das-
jenige bieten zu können, was unserer heutigen Zeit und vor allem unserer
heutigen Religions- und Kunstübung am meisten fehlt.

Markuskirche Bibelpult


Zunächst seine Naturauffassung. Daß das Prinzip des inneren Fort-
schritts und Aufstiegs in der Natur, nämlich das Gesetz der „inneren Kon-
zentrierung" von der bloß äußerlichen, mechanischen Selbstzusammenfassung
an bis hinauf zur höchsten sittlichenSelbstkonzentriernng wirklich der innersten
Art der künstlerischen Weltauffassung entspricht, das ist u. E. allerdings
nicht zu verkennen. Die mechanisch-materialistische Weltauffassung, wie sie
heute noch die Naturwissenschaft beherrscht, hat der künstlerischen Anschau-
ung nichts zu bieten. Das liegt ja am Tage. Sie mag der Kunst tech-
nisch noch so viele Dienste leisten, als Gesamtanschauung ist sie das gc-
* Jedem Einsichtigen ist es klar, warum Planck gerade diese zwei Punkte als
die grundlegenden und ausschlaggebenden ansieht. Stellen sie doch die beiden Fak-
toren dar, aus welchen sich das wirkliche Menschenleben zusammensetzt: das leib-
liche Leben geht auf die Natur zurück, das geistige Leben ist von der sozialen Stel-
lung des Menschen abhängig, das seelische Leben von beiden.
 
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