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Hardts Mosis Tod. Es trägt nach den Worten Gebhardts das Molto.-
„Es ist noch eine Ruhe vorhanden . .
Es entstammt dem Zyklus der Friedenskirche in Düsseldorf.
Um das leuchtende Abendrot nimmt der Engel Jehovas den alten
wegmüden Helden Moses schirmend in seine Arme und führt ihn mit hoch-
schwebendem Flügelschlag der sinkenden Sonne, dem neuen Lande zu.
Moses getroffen vom Tod und zugleich von der Seligkeit des Schauens
breitet die Arme aus, ein Bild des Friedens. Die Majestät des Todes
lesen wir aus den ernsten Mienen des Engels.
Für denkende Menschen, die die herbe Schönheit eines Kunstwerks
lieben und die ausgetretenen Geleise der Marktkunst hassen, ist dieses Bild
ein stilles Memento rnori.
Nicht erst der Tod in einem Hause, sondern schon das Leben führt
ernste Leute zu einem solchen Bild an der Wand in einer stillen Ecke.
Wir haben vorläufig nach diesem Bilde einen Vierfarbendruck Herstellen
lassen in einer Bildgröße von 45 X 24,5 cm (Blattgröße 55 X 45 cm). Er
kostet 3 M., auf weißen Karton im Formate 62,5 X 52,5 cm aufgezogen
4 M.
Um aber auch für die einfachsten Verhältnisse etwas zu bringen und
besonders der Sitte auf dem Lande zu dienen, wird Mitte März auch
ein einfaches Totenbild in der Größe wie das dem Hefte vorgesetzte Doppel-
blatt ausgegeben mit einer künstlerischen Umrahmung und freiem Raum
zum Einträgen der Personalien und des Leichentextes. Das Blatt in
Braundruck kostet nur 40 Pf., bei größeren Bezügen wird's noch billiger:
10 Stück 3.50 M., 100 Stück 30 M.
Immer wieder sind wir in unserem Kunstblatt dafür eingetreten, statt
der vielen rasch welkenden Trauerkränze mit solch einem Bild ein bleibendes
Gedenken zu stiften. In unfern Bauernhäusern, wo man noch die Sitte der
Totentafeln hat, kann man dieses Bild verwenden und Namen und Leichen-
text cinmalen oder einschreiben lassen.


Stimmen zum Gedanken einer „deutschen Messe"
^^ie Gedanken des Herausgebers anläßlich der Besprechung von Professor
^^Or. Smends Kirchenbuch — über eine deutsche Messe haben zu meiner
Überraschung schnellen Widerklang gefunden und es hat sich gezeigt, daß
so etwas wie die „deutsche Messe" — schon in aller Stille unter uns war.
Um so besser und mir um so mehr ein Beweis, daß meine Gedanken nicht bloß
theoretische Reflexionen und ästhetische Zukunftsmusik waren.
Ehe ich mich zur Sache wieder äußere, bitte ich noch um ein weiteres
 
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