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82

Das Dankgebet Jesu
Vater, ich danke dir, daß du mich erhöret hast, doch ich weiß, daß du mich
allezeit hörest, sondern um des Volkes willen, das umhersteht, sage ich es, daß sie
glauben, du habest mich gesandt!
Lazare, komm heraus!
Hymne
Chor
Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und
Händen und sein Angesicht verhüllet mit einem Schweißtuch.
Jesus
Löset ihn auf und laßt ihn gehen!
Hymne
Chor
O Wunder groß, o starker Held,
Wo ist ein Feind, den er nicht fällt?
Kein Angststein liegt so schwer auf mir,
Er wälzt ihn von des Herzens Tür.
Halleluja
Gemeinde
O Tod, wo ist dein Stachel nun? Wo ist dein Sieg, o Hölle?
Was kann uns jetzt der Teufel tun, wie grausam er sich stelle?
Gott sei gedankt, der uns den Sieg
So herrlich hat nach diesem Krieg durch Iesum Christ gegeben!
III.
Es sei mir gestattet, an dieser Stelle im Anschluß an den unlängst er-
schienenen Artikel über eine künftig zu schaffende deutsche Messe einige
Gedanken zu äußern, die mich schon längere Zeit bewegen.
Ein erster Schritt, eine deutsche Messe zu schaffen, ist die mancherorts
mit gutem Erfolg eingeführte Verselbständigung der Abendmahlsgottes-
dienste und damit verbunden ihre Verlegung
auf den Abend. Dann muß freilich, um jedes
Messen am katholischen Kultus auszuschließen,
stärker als je das evangelische Verständnis des
Abendmahls betont werden, wonach es nichts
anderes sein will, als Verkündigung des Evan-
geliums von Gottes Gnade in Jesus Christus in
sinnbildlicher Anschaulichkeit und zugleich ein Aus-
druck der Gemeinschaft solcher, die an diese Liebe
Goties glauben, also eine Feier der Gemeinde.
Bei einer solchen Verselbständigung macht sich die
musikalische Unzulänglichkeit der Zwischenspiele
zwischen den Strophen des Gemeindegesanges vor
und während der Austeilung in verstärktem Maße
störend bemerkbar. Wäre diesem Mißstand nicht
dadurch abzuhelfen, daß bedeutende Orgelkomponisten und Kirchenmusiker, daß
ein Barblan, ein Arnold Mendelssohn, ein Reger, ein Sittard und wie sie alle

Aus der I. Schwind-
Mappe des Kunstworts:
Erwins Traum
 
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