Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
182

dafür, daß an Stelle des Ankaufs fabrikmäßig hergestellter Ware „indi-
viduell schaffende Künstler" in den Dienst der Kirche gestellt werden
sollen. Wir stehen am Anfang eines neuen kirchlichen Kunstge-
werbes. Ich hoffe in diesem Jahr in einem Vortrag über dieses
Thema das nötige Material beibringen zu können und bitte jetzt
schon, mir da, wo von individuellen Künstlern kirchlich modernes
Kunstgewerbe in den Kirchen geschaffen wurde, mir Photos und Be-
merkungen (auch Preise) zu schicken.
Sehr zu begrüßen sind die drei Nachsätze zum neuen Programm:
1. Ausbildung der Geistlichen im Kunstverständnis. Das war auch
die letzte These meines Dresdener Referats. Es ist seither auch schon manches
geschehen. Wenn wir etwas Großes leisten wollen, muß hier unsere künftige
Organisation einsetzen.
- Der zweite Punkt ist ebenso wichtig und kann nur auf dem Weg
einer Organisation großen Stils gelöst werden — nicht in bureaukratischem
Sinne, sondern durch die Arbeit einer geschlossenen Persönlichkeit, die
das Vertrauen in allen deutschen Landeskirchen heute schon hat und der
die deutsche Presse heute schon in vollem Umfange offen steht. Die Organi-
sation muß halbamtlichen Charakter haben, damit einerseits die leitende
Persönlichkeit einen finanziellen und autoritativen Rückhalt hat — und
anderseits die Kirchenbehörden eine Garantie haben, daß ihren Intentionen
entsprochen wird.
Diese leitende Stelle für Kirchenbau und Kirchenkunst
wird eine Summe von Erfahrungen sammeln und einen neuen Stamm von
Kirchenbaumeistern, Malern und Plastikern heranziehen. Die leitende Stelle
mich beweglich sein und sich zunächst Kenntnis aller deutschen landeskirch-
licheu Kirchenbaubedürfnisse verschaffen.
Ich habe bei meinem Vortrag in Berlin diesen Winter erst recht klar
erkannt, wie sehr man nach einer solchen Persönlichkeit Ausschau hält, welche
die äissoota msmbra zusammenfaßt. Es gibt eine Riesenaufgabe, die dem
unter der Hand wachsen wird, der sie auf die Schultern nimmt.
Wenn in Ziffer 3 den Kirchenbaukongressen das Ehrenzeugnis aus-
gestellt wird, daß sie als in hohem Maße förderlich sich erweisen, so ist das
bemerkenswert. Wenn ich nicht irre, schieden wir damals von Dresden mit
dem Eindruck, daß ein Kirchenbaukongreß nicht sobald wieder ins Leben
treten werde. Wir konnten nicht voraussehen, daß unsere damalige Arbeit,
die jeder von uns in uneigennütziger Weise unter eigenen finanziellen Opfern
leistete — jeder Redner kam und redete, ohne irgendeine Entschädigung,
nicht einmal für die Reise, zu beanspruchen daß also unsere damalige
Arbeit, diesen, ich möchte sagen, massiven Widerhall finden werde.
Ich will etwas verraten. Aus Anlaß der großen Düsseldorfer Aus-
stellung für christliche Kunst (beider Konfessionen) unser nächstes Heft
wird ein Ausstellungsheft werden — hatte ich erwogen, unsere zahlreichen
Freunde im Rheinland und Westfalen zu einer eintägigen Zusammenkunft
 
Annotationen