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264

Die Versöhnungskirche in Dresden-Striesen
Mit 4 Abbildungen

W

enn ich in diesen Blättern auf die kürzlich eingeweihte östlichste
Kirche von Dresden aufmerksam mache, so geschieht es in der Äber-

zeugung, daß wir mit ihr ein Kunstwerk bekommen haben, das nicht bloß

Aus der Matthäuskirche
in Frankfurt a. M.


Dresden ziert, sondern auch weiter
hinaus bekannt zu werden verdient.
Sie hat uns besonders an einigen
Punkten etwas Besonderes zu sagen,
und ich werde mich hier, vor der
Allgemeinheit, auf diese Punkte be-
schränken. Die Erbauer sind Rum-
pel L Krutzsch in Dresden.
Das Bild zeigt einen Gruppen-
bau. Er ist mitten im Häuserblock
(nur gegenüber, von wo das Bild
ausgenommen ist, noch unbebautes
Laud). Freie Anlage auf öffent-
lichem Platze hat der Kirchenvor-
staud von vornherein abgelehnt, um
damit seinerseits dieses alte, für mo-
dern-großstädtische Verhältnisse nicht
mehr durchführbare Prinzip durch-
brechen zu helfen. Der Bauplatz ist
etwa 50 m breit und 150 m tief (den
Platz für das Pfarrhaus hinter der
Kirche mitgerechnet). An die Straße
gestellt (links auf dem Bilde) ist
das Gemeindehaus. Es ist das erste
seiner Art in Sachsen. Es ent-
hält einen sehr schönen, geräumigen
Saal (170 gm), Vereinsräume, Sit-
zungszimmer usw. Durch einen Gang
ist es so mit der Kirche verbunden,
daß ein Teil des Orgelwerks für den
Gemeindesaal benutzbar ist. Das Re-
lief am Giebel des Hauses zeigt einen
Arbeiter und ein junges Mädchen,
die von der Arbeit einen Augenblick

ruhen und aus Klänge hören, die von Engelchören niederwehen; darunter
die Inschrift: „Friede auf Erden". Zum Verständnis sei bemerkt, daß
die Kirche in einem Fabrikviertel steht.
Das Kirchengebäude selbst ist von der Straße in den Bauplatz tiefer
 
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