Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus (51.1909)

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Auf ebener Erde befinden sich noch außer den Garderoben nnd den
mit schönen Waschgelegenheiten versehenen Klosetts Räume für den Iüng-
lingsverein, den evangelischen Arbeiterverein, den Kirchenchor und den
Konfirmandenunterricht. Es stellt sich nun heraus, daß diese Zahlreicher
und größer sein dürften. Man baut immer billiger, wenn man gleich für
genügenden Raum sorgt. Das ganze Gebäude ist in sehr zweckmäßiger
Weise mit Zentralheizung und elektrischem Licht versehen. In echt moderner
Weise ist viel Eisen und fast durchgängig der Zement- bezw. graue Kunst-


Abb. 11. Großer Saal des Weststadtgemeindehauses in Karlsruhe

sandstein als Material verwendet. Wenn man die riesige Ersparnis und
den guten Eindruck, den der Stein macht, bedenkt, wird man auch ästhetisch
— kants äs misnx — sich damit einverstanden erklären können. Alles in
allem zeigt das Gebäude wertvolle Fortschritte auf dem Gebiete des grup-
pierten Baus und ist ein charakteristisches Zeugnis des Glaubens und
Selbstbewußtseins einer modernen evangelischen Gemeinde.
Manchen Gemeindegliedern ist die Lage abseits von der Straße nicht
würdig genug für eine inmitten der katholischen Erzbischofsstadt lebende
und sich selbst behauptende protestantische Gemeinde, manche empfinden
die Verbindung der weltlichen und kirchlichen Räume noch als fremdartig,
und manche vermissen den hochragenden Kirchturm mit vollem Geläute