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feine Rosenmotiv, das die Gruppe umrahmt und umwebt. Auch Hodlers
Manier und Manieriertheit hat schon da und dort seine Nachahmer gefunden,
aber mit Fehlern, die dem Erfinder nicht auf seine Rechnung geschrieben
werden dürfen, so z. B. in einer Gruppe von Schnittern mit den Sensen
auf der Schulter, die durch das vom roten Wohn weithin leuchtende Feld
dahinschreiten.
Von echtem Humor zeugt weit mehr als „Eine böse Geschichte" von
Ed. Grützner, der uns in seine längst gewohnte und fast verbrauchte lustige
Klosterwelt noch einmal einführt, ein Stück von Buri „Eine Brienzersee-


Altargruppe der im Bau begriffenen Ehristuskirche zu Mannheim

Dampfschiffahrt". Der Schweizer Realist braucht uns nur ein Stück Wirklich-
keit der Bauernwelt, wie sie durch sein Auge gegangen ist, zu malen, und er
zwingt dem Beschauer unwillkürlich ein gemütliches Lächeln ab.
Äber das Nackte kann man auf der Ausstellung auch seine Betrach-
tungen anstellen, Stoff dazu geben, die zahlreichen Akte, die über alle
Säle, namentlich aber die der Deutschen, sich verteilen. Die Kunst muß sich
ja immer wieder dem Nackten zuwenden. Der menschliche Leib wird immer
Objekt des künstlerischen Schauens und künstlerischer Nachbildung sein.
Aber es kommt auf das Wie? dabei an. Es wird sich fragen, ob immer eine
reine Gesinnung, in das Werk hineingeschaffen, auch wieder aus ihm
herausleuchtet. Ich kann nicht sagen, daß mich die Akte von Putz, Höfer und
 
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