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Nr. 8

Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule und Haus

235

ist wertvoll, kostbar.) Und welcher willensentschlutz blitzt in seinem Ge-
sicht auf? (Er will sie kaufen.) Er ist entschlossen, die perle zu Kausen, was
wird er freilich dafür hergeben müssen? (Lehr viel Geld.)
Ja noch mehr. höret das Gleichnis, das Jesus von diesem Kauf-
mann erzählt! „Vas Himmelreich ist gleich einem Kaufmann, der gute Perlen
suchte. Und da er eine köstliche perle fand, ging er hin und verkaufte alles,
was er hatte, und kaufte dieselbige."
Nlso die perle war so kostbar, daß er seine ganze habe verkaufen mußte.
Denkt einmal dran, was das heißt: seine ganze habe! Natürlich hatte er, als
Perlenhändler, viel Geld bei sich. Uber es reichte nicht, was haben die reisenden
Kaufleute im Morgenland sonst noch bei sich? (Kamele, Maultiere.) Da hatte
er ein Kamel, es war ein vorzügliches Reittier, treu und anhänglich. Er mußte
es hergeben. Ls reichte immer noch nicht. Da mußte er auch noch das ver-
kaufen, was er daheim hatte - (sein von den Vätern ererbtes Haus), weiter -
(seinen Weinberg, seinen Glgarten). Einen treuen, alten Sklaven hatte er noch
daheim; den muß er auch noch hergeben. Natürlich tat er das nicht gern. Es
kostete ihn einen schmerzlichen, harten Entschluß. Uber er war energisch, hat
auf die Zähne gebissen und den Entschluß gefaßt. Diesen energischen Ent-
schluß sehen wir auf seinem Gesicht: Niles für die perle!
was war er jetzt? Er hatte die perle, im übrigen aber - (war er ein
Bettler), warum hatte er es doch getan? Er wußte: Diese perle ist meine
ganze habe wert, was wollte er mit dieser perle tun? (Nach Nom
gehen, sie dem Kaiser verkaufen. Sie ist's wert; sie paßt in eine Kaiserkrone,
in den Schmuck einer Kaiserin!) Dann bekam er mehr dafür, als er je vorher
besessen hatte. -
was will Jesus mit dem Gleichnis sagen? Die perle ist - (das
Himmelreich, die Gemeinschaft mit Gott), was sollen wir für das Himmel-
reich hin geb en können? (Nlles.) Niles, ohne Einschränkung. Vas ist viel.
Dazu gehört ein Entschluß wie der dieses Kaufmanns, den wir in seinem Gesicht
ausgeprägt finden. Jesus verlangt von seinen Jüngern alles, wie war's
bei den ersten Jüngern? was mußten sie verlassen? (Nlles: Haus und Kahn,
Eltern, Weib und Kind.) Es war ein Entschluß für Tod und Leben, was ver-
langte Jesus vom reichen Jüngling? (Er soll all seine habe den Nrmen geben
und ihm nachfolgen.) Nuch nachher gab's immer wieder Lhristen, die alles her-
gaben um Gottes willen. Lhristenverfolgungen - (Leben). Luther — (sein
Leben und alles gewagt), verfolgte Evangelische — (nehmen sie uns den Leib,
Gut, Ehr, Kind und Weib, laß fahren dahin!) Unsre Missionare — (Leben
und Gesundheit), wir alle — müssen wir auch alles hergeben, all unser Geld,
unser Leben? wenn's Gott verlangt, ja. Für gewöhnlich aber müssen wir diese
Forderung innerlich verstehen: unser ganzes Herz Gott weihen, was muß
also weg? (Unreine Gedanken; Lieblingsfehler.) Unser ganzes Herz muß Gott
geschenkt sein.
 
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