Abb. 16g. Huy, Liebfrauenkirche.
Hl. Germanus.
fut. faite. ceste. fontaine. maists. pr. le. teps.
heris. le. pottr. et. pierelo. del. grevier. joh.
lempereir. et. collar. dallevoye. ambdeux. rents.«.
1406 sind also diese breiten, weichen Figuren
gegossen.
In Süddeutschland wäre diese Weichheit
schon am Ende des 14. Jahrhunderts nicht
mehr möglich. In der Lütticher Gegend hält
sich ihre Nachwirkung noch bis in die vier-
ziger Jahre des 15., um dann endgültig dem
scharfbrüchigen Stile Platz zu machen. Zu
den letzten Ausläufern der Kunst, deren Ent-
wicklung hier verfolgt wurde, gehört der Altar
aus der Beginenkirche in Tongern, heute im
Brüsseler Kunstgewerbemuseum, ein 2,60 m
breiter, 2,23 m hoher, in der Mitte überhöhter
Schrein; er zeigt in der Mitte des Kastens
die Krönung Mariä und den Kruzifixus, zu
den Seiten die Apostel, im überhöhten Teile
die Mutter Gottes zwischen dem Täufer Jo-
hannes und der hl. Katharina: die Figuren
der Staffel fehlen.
Unser knapper Überblick über den Bestand
des Lütticher Gebietes an Werken der Stein-
und Holzplastik des 14. und beginnenden
15. Jahrhunderts lehrt, daß einerseits wenig
Denkmäler erhalten sind und daß anderseits
zwischen den erhaltenen kein Schulzusammen-
hang besteht. Französische Einwirkungen kreu-
zen sich mit deutschen, und zwar herrschen
die deutschen unzweifelhaft vor, selbst im
romanischen Sprachgebiete.
178
Hl. Germanus.
fut. faite. ceste. fontaine. maists. pr. le. teps.
heris. le. pottr. et. pierelo. del. grevier. joh.
lempereir. et. collar. dallevoye. ambdeux. rents.«.
1406 sind also diese breiten, weichen Figuren
gegossen.
In Süddeutschland wäre diese Weichheit
schon am Ende des 14. Jahrhunderts nicht
mehr möglich. In der Lütticher Gegend hält
sich ihre Nachwirkung noch bis in die vier-
ziger Jahre des 15., um dann endgültig dem
scharfbrüchigen Stile Platz zu machen. Zu
den letzten Ausläufern der Kunst, deren Ent-
wicklung hier verfolgt wurde, gehört der Altar
aus der Beginenkirche in Tongern, heute im
Brüsseler Kunstgewerbemuseum, ein 2,60 m
breiter, 2,23 m hoher, in der Mitte überhöhter
Schrein; er zeigt in der Mitte des Kastens
die Krönung Mariä und den Kruzifixus, zu
den Seiten die Apostel, im überhöhten Teile
die Mutter Gottes zwischen dem Täufer Jo-
hannes und der hl. Katharina: die Figuren
der Staffel fehlen.
Unser knapper Überblick über den Bestand
des Lütticher Gebietes an Werken der Stein-
und Holzplastik des 14. und beginnenden
15. Jahrhunderts lehrt, daß einerseits wenig
Denkmäler erhalten sind und daß anderseits
zwischen den erhaltenen kein Schulzusammen-
hang besteht. Französische Einwirkungen kreu-
zen sich mit deutschen, und zwar herrschen
die deutschen unzweifelhaft vor, selbst im
romanischen Sprachgebiete.
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