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Clemen, Paul [Hrsg.]
Belgische Kunstdenkmäler (Band 2): Vom Anfang des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts — München, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.43818#0093
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Abb. 42. Das Grafenschloß ter Walle nach Sanderus.

III.
FLANDRISCHE UND BRABAN-
TISCHE WASSERSCHLÖSSER
Von KARL WACH

ie in Flandern und Brabant noch heute in so erstaunlicher Zahl erhaltenen Wasser-
schlösser führen uns alle Typen des Burgenbaus der mittelalterlichen wie der nach-
mittelalterlichen Zeit in glänzenden Paradigmen vor und geben, wie einen Aus-
schnitt aus der Geschichte der niederländischen Profanarchitektur, so zugleich ein
Spiegelbild der politischen und sozialen Schicksale und Wandlungen des Landes im Laufe der
Jahrhunderte. Die Entwicklung führt von den Grafenburgen und den frühmittelalterlichen
Kastellen zu den kleineren Sitzen des niederen Adels, zu den prunkreichen Schlössern der
Spätgotik und der Renaissance und weiter zu den aufgelockerten und freien Anlagen des 17.
und 18. Jahrhunderts, bei denen nur noch das System der Wassergräben an den alten
Befestigungscharakter erinnert.
Von den Grafenburgen, die zumal vom 12. Jahrhundert an als Schöpfungen der Grafen
von Flandern und Brabant als Mittelpunkte ihrer Domänen entstanden, unter deren
Schutze sich dann die handeltreibende Bevölkerung ansiedelte1)» gibt vor allem die noch
wohlerhaltene, fast im ganzen Umfang wiederhergestellte, freilich auch weitgehend rekon-
*) Vgl. hierüber im allgemeinen H. Vogts, Die flandrischen Grafenburgen: Der Beifried II,
1918, S. 505 mit Abb. — Ders., Flandrische Edelsitze: Zeitschrift für Bauwesen LXIX, 1919,
S. 1, 195. — Dazu die Ausführungen in dem Aufsatz von H. Flesche oben Bd. I, S. 78 ff.


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