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Clemen, Paul [Hrsg.]
Belgische Kunstdenkmäler (Band 2): Vom Anfang des sechzehnten bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts — München, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.43818#0362
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In Antwerpen selbst hat Quellin nach dem Auftrage von der Jakobuskirche offenbar
keine großen Arbeiten mehr unternommen. 1698 soll er noch eine Madonna und Kind
für den Hochaltar der Abtei Baudeloo in Gent um den Preis von 1050 Gulden ausgeführt
haben. Aus der Abtei ist heute das Athenaeum geworden, jene Gruppe ist nicht mehr
zu sehen. Sander hat uns die alte Abtei im Stiche überliefert. Wie es heißt, hat Quellin
im Jahre 1700 in Gemeinschaft mit Louis Willemsens noch an einer Gottvaterstatue für
St. Bavo in Gent gearbeitet; der Tod hat ihm zu früh den Meißel aus der Hand genommen').
Wir schließen unsere vorbereitenden Darlegungen. Neue Untersuchungen über das Werk
der beiden Quellins müssen angestrebt werden. Eines ist wohl jetzt schon zum Bewußt-
sein gekommen: der seither kaum beachtete Artus Quellin der Jüngere ist eine Gestalt,
die in der flämischen Kunstgeschichte eine bleibende Stätte haben wird. Er gehört zu
den Fruchtbaren der Rasse des großen Rubens, er ist der reinste Vertreter der flämischen
Barockplastik in ihren klassischen Tagen.
>) Vgl. Ed. de Busscher, S. 142.

Abb. 210b. Cherubim vom Lettner der Salvatorkirche in Brügge.


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