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[No. i-

^[«λκαεί'οι (oder ξ[αλείμενο•) Daniel und Roehl nach
No. 9, 7, wo aber das Kompositum καδδαλημενοι fleht.
Die Entstehungszeit der alten eleilchen Bronze-Ur-
kunden (No. 1 — 21) la'sst lieh nur annähernd bestimmen.
Mit Sicherheit kann No. 1 als die ältelle bezeichnet werden,
weil sie allein die furchenförmige Anordnung der Schritt
zeigt. Andrerseits hat Kirchhoff, Studien S. 162 daraus
hingewiesen, dass No. 17. 18 jedesfalls jünger sind als
1 —15, weil die Schrift jener beiden Tafeln bereits eine
Übergangsstuse vom alt-eleischen zum ionischen Alphabet
zeigt. Für eine chronologische Anordnung dieser alteren
Gruppe kämen zunächst die Differenzen im Dialekt in
Betracht, soweit iie nicht etwa (s. zu No. 10. 16) lokaler
Natur sind. Allein gerade die beiden auffallendsten Eigen-
tümlichkeiten des Eleilchen, der Wandel von ε rj zu « «
und der Rhotacismus, bieten dasür gar keinen Anhalt,
da in ihnen die archaischen Inschristen ein ganz regel-
loses Schwanken zeigen. Viel konstanter ist der Wandel
des b zu ζ. Denn in drei Inschriften (No. 1. 2. 3) ist der-
selbe konsequent durchgesührt, in elf anderen (No. 5—15)
ist ebenso konsequent das S erhalten, und die Zahl der
Beispiele ist in den meisten Inschriften so gross, dals ein
Zufall ausgeschloslen erscheint Nur zweimal kommt eine
Inkonlequenz vor, und zwar auch nur in sosern, als
No. 4 neben fünfzehn, No. 16 neben sechsundzwanzig
b je ein Beispiel des ξ (q, ι ξΙ. ιό, 19 καξαλημενον) dar-
bietet; die Fälle, wo ξ nicht erst im eleilchen Dialekt aus
b entstanden ist (15,3 Ζευξίαι. i6,8 ίμιολίξοι) sind natür-
lich nicht mitgezählt. Es hat also in der That einmal
eine grundsätzliche Änderung in der Orthographie statt-

gesunden, während der gesprochene Laut wohl derselbe
blieb. Da aber die älteste Inschrist (No. 1) das ξ, alle
nicht archaischen, aber noch im landschaftlichen Dialekt
verfassten das b haben, so kann es keinem Zweisel unter-
liegen, dass jene Schreibung die ältere ist; das Aufgeben
derselben darf man wohl als eine Akkomodation an den
Schreibgebrauch der übrigen Hellenen ansehen. Aus
diesem Grunde sind No. 2. 3 mit einiger Sicherheit als
die ältesten Urkunden nach No. 1 anzusehen.
Paläographische Kriterien des Alters von einiger
Sicherheit giebt es nicht; wohl tragen einzelne Inschristen,
wie namentlich No. 11, einen besonders unbeholfenen
und unregelmässigen Charakter, aber sie deshalb für älter
zu halten als relativ sorgsältig ausgeführte, wie namentlich
No. 2, wäre unberechtigt, da neben rein individuellem
Ungeschick auch der Umstand ins Gewicht sällt, dass eine
kleine ländliche Gemeinde, wie die Chaladrier, schwer-
lich ebenso geübte und geeignete Personen sür diese Ar-
beit zur Verfügung hatte, wie die Stadt Elis. In den
einzelnen Buchifabensormen zeigen sich wohl mannig-
fache Varianten, aber so weit die noch rein archaischen
Inschriften in Frage kommen, keine sicheren chronolo-
gischen Unterschiede. Am ersten könnte noch die Form
l*1 mit kürzerem rechtem Schenkel (No. 1. 5.6.7) als ein
Zeichen höheren Alters betrachtet werden.
Noch schwieriger ist die absolute Zeitbestimmung.
Doch wird man nach dem, was zu No. 2 über das Alter
jener Inschrift bemerkt werden wird, die noch ältere No. 1
in den Ausgang des siebenten oder die allerersten Jahre
des sechsten Jahrhunderts vor Chr. setzen dürsen.

2. Grosse Tafel aus starkgegossener Bronze, 0,09
hoch, 0,44 breit, oben mit vortretendem, 0,007 breitem
Rande, auch unten und an beiden Seiten vollständig bis
auf einige Beschädigungen an den Rändern, die sich zum
Teil durch anpassend erhaltene Fragmente ergänzen lassen.
Die Tasel war durch zwei runde Nagellöcher in der Mitte
ihrer Schmalseiten beteiligt, von denen nur das rechte
erhalten ist. Die Schrift ist tief und sorgsältig, sogar mit
einer gewissen Eleganz ausgesührt. Die Zeilen slehen
zwischen vorgerissenen Linien. Die Ο lind von durchweg
gleicher, gegen die übrigen Buchltaben etwas unver-
hältnismässiger Grüsse, mit einem mechanischen Hilfs-
mittel eingegraben. — lnv.771. Gesunden 7. Februar 1880,
13,5 m stldlich vom Philippeion, etwa ein Meter unter
delTen Niveau. — Herausgegeben nach Purgold's Abschrist
und Abklatsch von A. Kirchhoff, Arch. Zeitung XXXVIII

(1880) S. 66 No. 362 mit Nachtrag von G. Curtius S. 69fr.
Nach einem von L. Milani gefertigten Abklatsch von
D. Comparetti, Accademia dei Lincei, Memorie della
classe di soienze morali Ser. III Vol.VI p.70 sqq. (C. Daniel
in Bezzenberger's Beitr. VI S. 243 No. 3. Roehl, I.G.A.
p. 39 No. 1 12. Imagines p. 30 N0.4. P. Cauer, Delectus
Inscr. Gr. ed. 2 p.175 N0.253. F. Blass in Collitz' griech.
Dialektinschriften I S. 320 No. 1152. E.S.Roberts, In-
troduetion to Greek Epigraphy I p. 287. 280 No. 292 mit
Kommentar p. 36411.) Vergl. die Bemerkungen von H.
L. Ahrens, Rh. Mus. XXXV S. 578ff. 631 (Kleine Schriften I
S. 325fs.). F. Bücheier, Rh. Mus. XXXV S.632. Th. Bergk.
Rh. Mus. XXXVIII S. 526 ff. R. Meister, die griechischen
Dialekte II S. 16, 3. 20. — Nochmals verglichen von
Purgold.

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