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3°9

[No. 179—181]

310

lismus zeigt. Wenn daneben ΑαματξΙου fleht, so darf
man darin nicht das Schwanken einer Übergangsperiode
erblicken. Denn die sonst völlig konsequente Durch-
führung der κοιί'ή in den späteren eleischen Inschriften
erstreckt sich in keiner Zeit, was die Verdrängung des
alten « durch attisches r, betrifst, auf die Per söne n-
namen. Während also von der Zeit unserer Inschrift
an durchweg in der Stammsilbe von Ήλκ, Ήλ«οΐ, ferner
in den Endsilben aller Appellativa, Adjectiva und Pro-
nomina der sogenannten ersten Deklination (επιμελητής,
φαιδυντης, πάλ-ην, πωλικγ, r,, -γ,ν) und in den Konjugations-
formen der Verben auf -am, von denen vatryrag aus nahe-
liegenden Gründen besonders häufig ist, sowie in Stämmen
appellativer Substantiva wie μήτηξ, der attische Vokal er-
scheint, erhält sich bis in die jüngsten Inschristen des
zweiten und dritten nachchristlichen Jahrhunderts herab
der alte Vokal fast ohne Ausnahme in den Personen-
namen, deren ersies Element das Wort Βίίμος ist: Δαμα-
zsrcc No. 413, 2. 414, Ι• Δαμαι$ιοας 209, Ι. Λαμαοιττος
02, 8. g2, 7 (zweites Jahrhundert n. Chr.). Ααμοξΐνα 42g, 7.
Mehr Schwanken herrscht, wo das Wort als zweites Kom-
positionsglied auftritt: ΑοιττοδκΜο« No. 192. Ευδ«μο«—Φι-
λό&αμος 470, 5. 6 (zweites Jahrhundert n.Chr.), aber'Ajraro-
h-ήμος 82, 5. go, 6. 216,1. 217,1. Msi'sStjuoe 214, I. 215,1.2.
Vereinzelt kommt dieselbe Erscheinung auch in anderen
Wortstämmen vor, vergl. Χαίκλα^ος 431,4. 439,2. 440, 5.
Μαλιά&ας 399,2. Aber selbst in den Endsilben männ-
licher sowohl als weiblicher Namen der ersten Deklination
überwiegt das « noch lange: 'A^%taSctv No. 218, 1. Tim«-
ρΐτα 201, I. Θεοδοτ« 203, I. QschoTuv 204,4. Qso^n'u
413,1. Ααρετα 285, I. XavTicglrcK 435, 5 (Mitte des ersten

Jahrhunderts n. Chr.). Αανοζίνικ 42g, 7 (zweite Hälste
desselben Jahrhunderts). Φιλοίξίνας 473, 6 (Ol. 247 -
20g n. Chr.). Strenge Konsequenz herrscht hier aller-
dings nicht, und namentlich bei den patronymischen
Bildungen tritt oft -&js aus, sehr früh ζ. Β. Θβατιβι/ι8>)«
No. 182, 1. Gleich häufig und bis in gleich späte Zeit
hinab kommen auch die Genetive männlicher Personen-
namen der ersten Deklination auf -« statt -ου vor: Λυ-
xossT« No. 302, 2. Χ«ιοολ« 3gg, 2. Nixs'« igi, 1. 'Aylcc
86, 5. 432,3• 433,3• Ά^ττί« 43o, 4. Τελεο-τ« 413,1. Ά?-
yjahu 218, ι. Alle diese Erscheinungen slehen also genau
auf derselben Stufe, wie die bekannte Thatsache, dass
sich in unteren deutschen Vor- und Familiennamen viel-
sach Lautverhältnisfe bis auf den heutigen Tag erhalten
haben, die in der übrigen Sprache seit Jahrhunderten
verschwunden sind. Sie kommen also sür die Frage, seit
wann man in Elis auf öfsentlichen Denkmälern zum Ge-
brauch der κοινή übergegangen ist, gar nicht in Betracht.
Man wird demnach jede Inschrift, die in anderen Wörtern
als Personennamen, namentlich aber in Αλεϊοί•, noch «
zeigt, für älter als 216 v. Chr. erklären dürfen, wobei
freilich von dem seltsamerweise dorisch abgefassten Pse-
phisma No, 52, 3 — 28 abgesehen werden muss.
Die Statue des Paianios wird von Pausanias erwähnt
zwischen dem Anathem des Hemerodromen Philonides
(No. 276) und dem Wagen des Glaukon (No. 178). Sie
stand also wie die in der Palästra gefundene Stele des
Deinosthenes (No. 171) ursprünglich im Südwesten der
Altis, von wo ihre Balls bereits in frühbyzantinischer
Zeit nach dem entgegengesetzten östlichen Ende der-
selben verschleppt wurde.

180. Basisblock aus feinem grauem Kalk-
Hein, 0,17 — 0,1g hoch, 0,435 (hinten am Bruch 0,51)
breit, 0,62 tief. Links und hinten gebrochen; an der
rechten Seite ist hinten am Bruch eine Versatzbosse er-
halten, welche, wenn sie ungefähr die Mitte der Seite
einnahm, deren ursprüngliche Länge aus 1,20 bestimmt,
so dass die Inschrift vermutlich auf der Schmalseite des
Steins stand. Die glatte Oberfläche zeigt links am Bruch
eine runde Vertiefung, während die linke Fussspur mit
dem sehlenden hinteren Teil der Basis verloren gegangen
ist. Die Schrift ist in scharfen eleganten Zügen sorgsältig
eingegraben. — Inv. 567. Gefunden S.März 187g an der
Südweitecke der Palästra. — Nach Furtwängler's Abschrist
herausgegeben von W.Dittenberger, Arch.ZeitungXXXVII
(1879) S. 140 No. 278. — Faclimiliert von Purgold.


ΆΎΡΙΝοΎ Η


. ς Ταν^ινου Η}.ε7ας.

Die Buchstabenformen deuten entschieden auf helle-
nistische Zeit, speziell auf das dritte Jahrhundert v. Chr.

181. Fragment eines Bathron aus fein-
körnigem grauem Kalkstein, 0,10 hoch, 0,13 breit,
0,09 tief. Erhalten ist die rechte obere Ecke; links, unten
und hinten Bruch. Die Schrift in scharfen tauberen Zügen
des dritten Jahrhunderts v. Chr. — Inv. 658. Gefunden
20. Mai 1879 im Nordwestgraben. — Faclimiliert von
Purgold.

ipwo'j

J>lNOY

Die einzeilige Inschrift, die mit dem Vaternamen
ichliesst, kann wohl nur von einem Olympionikendenkmal
herrühren. Das Fehlen eines Ethnikon deutet auf einen
Eleer (s. die Vorbemerkungen Sp. 238).
 
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