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36ο

36ι

[Νο. 245 —247]

φ2

Von dem Χ ist der untere Horizontalstrich durch die
leichte Beschädigung des Randes sall verloren gegangen.
Ob der Name der weihenden Stadtgemeinde ausge-
schrieben war, ist nicht mit voller Sicherheit festzustellen,
doch scheint eher das I den Schluss gebildet zu haben.

Die Lanzenspitze wurde von den Sikyoniern als
Beutestück nach Olympia geweiht. Die Zweifel des ersten
Herausgebers hieran sind erledigt, seit durch richtige
Lesung des zweiten Buchstabens die einheimische Form
des Namens erkannt ist.

246. Fragment einer Platte aus Mergelkalk-
stein von 0,09 Dicke; 0,24 hoch, oben 0,33 breit. Links
und unten ist der Rand erhalten, die linke untere Ecke
etwas abgerundet, rechts und oben gebrochen. Doch ist
oben noch der Ansatz eines schwach vortretenden Profils
zu erkennen. Die Platte ist auf beiden Seiten glatt be-
arbeitet und gegenwärtig der Länge nach gebrochen.
Die Buchstaben lind in 0,078 grossen, monumentalen
Zügen in den weichen Stein breit eingetieft und mit
roter Farbe ausgemalt, die zum Teil noch sehr deutlich
darin erhalten ist. — Inv. 853. Gesunden 14. April 1880
im Norden des Schatzhauses der Geloer. — Herausge-
geben von Purgold, Arch. Zeitung XXXIX (1881) S. 180
No. 399 (danach Roehl, I. G. A. p. 144 Νο. 506a).
Der zweite Buchstabe ist in seinem oberen Teil zer-
stört, doch war von der schrägen Linie des r die rote
Farbe auf dem abgestossenen Grunde noch sicher er-
kennbar.

CIUss«[lW0( .

. . al>S&Sl'].


Die Inschrift gehörte jedenfalls zu einem Monument,
welches wir nach dem Fundort am ersten im Schatzhaus
der Kyrenaeer aufgestellt denken werden. Die Grösse
und der monumentale Charakter der Buchstaben lassen
auf ein grösseres Weihgeschenk schliessen, das Pausanias,
zu dessen Zeit römische Kaiserstatuen in jenem Schatz-
haus aufgestellt waren (VI, 19, 10) vielleicht schon nicht
mehr sesehen hat. Ein Architekturteil ist der Stein nicht.

247. Vierkantige Lanzenspitze, vollständig er-
halten, mit dem Hals zur Einfügung des Schaftes, der
durch einen runden Knauf mit der Spitze verbunden
ist. Die Buchstaben sind in eleganten, scharfen Zügen
auf einer der vier Seiten eingraviert, die grösseren Striche
keilförmig: nur die runden Buchstaben sind sehr unregel-
mässig ausgefallen. Die Unterbrechungen in den Linien
einzelner Buchstaben in der Abbildung haben ihren
Grund nur in der anfänglichen unvollkommenen Reini-
gung der Oberfläche. — Inv. ro. Gesunden 21. Januar

1876, 50 Meter südlich von der Südwestecke des Zeus-
tempels. — Herausgegeben von E. Curtius, Arch. Zeitung
XXXIII (1875) S. 181 No. 3. Ausgrabungen in Olympia I

(1875-

76) Taf.XXII, III S.17 (Roehl, I. G.A. p.19 N0.46.

Imagines p. 29 No. 1. P. Cauer, Delectus Inscr. Gr. ed. 2
p. 46 No. 63. E. S. Roberts, Introduction to Greek Epi-
graphy I p. 284 No. 286. W. Prellwitz in Collitz' Samm-
lung griech. Dialektinschriften III S. 179 No. 3369. A. Kirch-
hoff, Studien zur Geschichte des griech. Alphabets, 4. Aufl.
S. 162). — Verglichen von Purgold.

W\^ ©KM ',o|/T σΝΚ U b^\F^°wow~

MsS'cct'ioi απ ο Αακεδ(αμονιωΐ'.



Geweiht ist dieses Beutestück zweifellos von den Be-
wohnern des Städtchens Methana aus der gleichnamigen
Halbinsel der argolisehen Akte gegenüber von Aegina.
Die authentil'che Namensform hat lieh auiser den Mün-
zen und unterer Inschrift bei Paus. II, 34,1 erhalten, stand
aber nach dem Zeugnis des Strabo VIII, 6, 1 5 p. 374 Cas.
auch bei Thukydides IV, 45, 2. V, 18, 7, wo die erhaltenen
Handschristen i'ämtlich die schon von Strabo als iv titw
άυτνγξαφοις überliefert erwähnte Lesart Me,9w/]i' haben.
Sehr mit Unrecht aber hat man jenes Msc-m/« sür ein
Neutrum pluralis gehalten; an keiner Stelle zeigt die
Konstruktion das grammatische Geschlecht und den Nu-
merus, und die Accente der Handschristen sind für uns
nicht bindend. Die attische Nebenform Μεθώ« aber und

die ionische MeS•^ bei Ptolemäus p. 554, 3, wo Müller
schwerlich mit Recht aus einer Handschrift Μίθι»«! auf-
genommen hat, zeigen deutlich, dass der Name nach
Analogie von Μεττπηι Μυτιλανα Πελλάνα zu beurteilen
ist, und auch das folgende την μεταξύ Επ-ώΥιύ^ου χ«! Τ^ιοι-
ζψος bei Thuc. IV, 45, 2 beweist, dass nicht mit Stahl k
Μ'-Βανα, l'ondern ίς Με&άναν herzustellen ist.
Die von Thukydides berichteten Ereignisse während
des archidamischen Krieges können, wie Curtius richtig
bemerkt, nicht den Anlass zu dieser Dedikation gegeben
haben. Denn der Schriftcharakter der Inschrift deutet
auf eine erheblich ältere Zeit. Wir besitzen zwar keine
Urkunde von Methana, aber unser Denkmal selbst zeigt,
dass man dort desselben epichorisehen Alphabets sich
 
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