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Bömer, Aloys [Hrsg.]; Degering, Hermann [Gefeierte Pers.]
Mittelalterliche Handschriften: palaeographische, kunsthistorische, literarische und bibliotheksgeschichtliche Untersuchungen ; Festgabe zum 60. Geburtstage von Hermann Degering ; mit 1 Farbentaf. und 16 Taf. in Lichtdr. — Leipzig, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.44802#0282

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AUS DER BIBLIOTHEK
DES KÖLNER KREUZBRÜDERKLOSTERS
VON JOSEPH THEELE, KÖLN
Dem mit dieser Festschrift zu Ehrenden sei eine bescheidene Gabe des Dankes für
nie vergebens erbetene Hilfe bei eigener Arbeit gebracht mit einem kleinen Bei-
trag aus der Kölner Bibhotheksgeschichte. Hat er doch gerade sie durch mühevolle
Untersuchungen während schwerer Kriegszeit in manchen Punkten wesentlich ge-
fördert, allgemeine Zusammenhänge aufgedeckt und Einzelheiten richtig beleuchtet,1)
wenn es ihm und uns auch leider nicht vergönnt war, die Ergebnisse dieser For-
schungen zu praktischer Auswirkung geführt zu sehen. Wohl hat Klemens Löffler
eine „Kölner Bibliotheksgeschichte“2) geschrieben, und er konnte darin so manches
von Degerings Feststellungen verwerten, aber er gibt selbst an, daß „Spezialunter-
suchungen über einzelne Bibliotheken nicht vorgegriffen sei“. Daß die ältere Kölner
Bibliotheksgeschichte noch sehr ausbaufähig ist und damit ertragreich für die Ge-
schichte der Bibliotheken überhaupt wie auch für die allgemeine Geistesgeschichte,
kann jeder feststellen, der sich nur irgendwie mit den erhaltenen Beständen der
früheren Kölner Bibliotheken befaßt. Noch manche Einzeluntersuchung kann das
jetzt bekannte Material wesentlich erweitern und entweder zu Monographien der
einzelnen Bibliotheken runden oder zu Bausteinen einer späteren umfassenden Dar-
stellung Zusammentragen. So verdienen die Bibliotheken der Minoriten, der Karme-
liter, besonders aber die der Karthäuser noch nähere Beachtung. Wenn ich mir zu
einer derartigen Einzeluntersuchung die Bibliothek des ehemaligen Kreuzbrüder-
klosters gewählt habe, von der Löffler (1. c. S. 8) zunächst nur kurz berichtet: „Von
den Kreuzbrüdern ist in Köln (Stadtarchiv) die stattliche Anzahl von 185 Hand-
schriften erhalten geblieben,“ so ist ein Grund dafür vor allem die Tatsache, daß
sich eben gerade aus der Bibliothek dieses Klosters verhältnismäßig viel Bücher -
besonders Handschriften — erhalten haben, aus denen sich Einzelheiten erschließen

1) Degering, Hermann: Geraubte Schätze (Kölnische Hss. in Paris u. Brüssel), Vossische Zeitg. v. 29. Aug.
1915 u. Beiträge zur Köln. Geschichte, Sprache, Eigenart. Bd. 2, 7. Köln 1915.
Degering, Hermann: Französischer Kunstraub in Deutschland 1794-1807. Intern. Monatsschr. 11. Jahrg.
1916. Sp. 1-48.
2) Löffler, Klemens: Kölner Bibliotheksgeschichte im Umriß. Mit einer Nachweisung köln. Hss. und
einem Beitrag von Dr. Goswin Frenken über den Katalog der Dombibliothek von 833. Köln: Rhein-
land-Verlag 1923 (Erweit. Abdruck aus Zeitschr. d. Vereins f. Buchw., Jahrg. 1921 u. 1922).
 
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