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Dobschütz, Ernst von
Christusbilder: Untersuchungen zur christlichen Legende — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.4919#0507
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Belege zu Kapitel V.

193*

37. 791. Karl der Grosse, Capitulum an Papst Hadrian.

quod nulla evangelii lectio tradat Iesam ad Abagarum imaginem mi-
sisse, ut Uli dicunt.

Kritik der Erwähnung des Abgarbildes auf der δ. Sitzung des Konzils
von Nikaia (35), nicht erhalten; ist der Anlass zur folgenden Erwähnung
(38), zugleich Grundlage für die libri Carolini (39).

Obige Zeitbestimmung hat neuerdings gegenüber der herkömmlichen
auf das Jahr 794 K. Hampe, Hadrians I. Verth ei digung der zweiten nicae-
nischen Synode (Neues Archiv XXI, 1895, 83—113) erwiesen: er weist zu-
nächst die Umstellung zweier Abschnitte im gedruckten Texte nach, und
zeigt sodann, dass Karls Capitulum an Hadrian kein Auszug aus den Libri
Carolini ist, wie noch Hauck, Kirchengeschichte Deutschlands II 293 an-
nimmt, sondern der erste, in den Akten der Pariser Synode von 825
(Mansi XIV 422 c) als praenotatio bezeichnete Entwurf der Theologen Karls
nach Kenntnisnahme von den durch den Papst dem Kaiser in lateinischer
Übersetzung zugestellten Akten des oikumenischen Konzils von Nikaia (787).
Kaiser Karl muss diesen Entgegnungsentwurf im Frühjahr, spätestens
Sommer 791 durch Eginhart an Hadrian I. gesandt haben, der mit jenem
Libellus antwortete. Hierauf erst Hess Karl durch seine Hoftheologen die
grosse Gegenschrift, die sog. Libri Carolini, verfassen, die im September
791 begonnen, 792 abgeschlossen worden sein muss, da Karl damals die
Konzilsakten zur Kenntnisnahme und Gegenerklärung an Alkuin nach Eng-
land sandte. Nach dessen Rückkehr fand dann 794 auf der Frankfurter
Synode die Hauptaktion statt. In dem zweiten Teil des Aufsatzes be-
handelt Hampe die Haupt-Quellen Hadrians, die Akten der Synode von
731 unter Gregor III., wie Hampe gegen die übliche Annahme einer Synode
von 727 unter Gregor II. behauptet, und der oben schon genannten Synode
unter Stephan III. vom Jahre 769. Bei dieser Gelegenheit macht er auch
auf jenes fast übersehene Zeugnis für die Abgargeschichte aufmerksam.

38. 791. Hadrian I., Brief an Karl d. Gr. = libellus de imaginibus I c. 18
Mansi XIII 768b—e = MPL 98, 1256b—d.

In eadem (V.) actione (d. h. des Konzils zu Nikaia)

quod nulla evangelii lectio tradat Iesum ad Abagarum imaginem mi-
sisse, ut Uli dicunt.
Praedecessor noster sanctae recordationis dominus Stepltanus quondant,
5 sanctissimus papa in supradicto concilio praesidens inter plurima veri-
dica testimonia per semctipsum asserens docuit ita: (33).

Item ex synodica triwn patriarcharum, ■videlicet Cosmae Alexandriae,
Theodori Antiochiae et Theodori Ilierosolymae, quae in praedicto con-
cilio relecta, ab omnibus fidelitcr honorata, vencrabiliter suscepta est,
io ubi post multa sanctorum patrum testimonia Thcodorus patriarclia
Hierosolymorum inquit: (32).

Teste u. Untersuchungen. N. F. III. 13*
 
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