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Dobschütz, Ernst von
Christusbilder: Untersuchungen zur christlichen Legende — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.4919#0603
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Belege zu Kapitel VI.

289

25. 11S3. Gottfried von Viterbo.

a) Speculum regum II 7 (MGH SS. XXII 70)

Tyberio moriente deo prestantur honores;
cuius ad imperinm- nequam dampuatur Merodes,
890 Pilatus capitur; gens homicida dolet.
Judice Tyberio Titus cum. Vespiasia.no
vindicat in popido Christum Hierosolimitano;

carnis in excidio perdidit ense malos.
Dum super Hebreos foret victor Vespasianus,
895 Tiberii lepram Christi Veronica, sanat,

se quoque sanandum Vespasianus amat.

b) Pantheon XXI δ (ibd. 152 f.)

Tiberii lepram dirina Veronica sanat;

rosa * nimis faeies sanatur Vespasiana. * i. corrosa a cancro.
Iudaicos popidos perderc Titus amat.

Quelle 8, vgl. den Prosakommentar 76.

26. 1183. Robert von Boron, Joseph d'Arimathie.

1. Teil der Trilogie Petit saint Graal, ed. Fr. Michel, Bordeaux 1841;
genaue Inhaltsangabe bei P. Paris, les romans de la Table-Ronde, Paris 1868,
I 123 f.; le saint Graal, Romania I 1872, 45 Ii'. Zarncke, in Paul und Braune,
Beiträge, III 1876, 304ff. bes. 309. A. Birch-Hirschfeld, die Sage vom Gral 1877,
144—203. — Paulin Paris setzt die Dichtung um 1150; Hucher. le Saint-Graal
I 41 ff., glaubt das Lebensende des Dichters Robert auf zwischen 1164 und
1169 bestimmen zu können; vgl. Zarncke 1. c. 309, der diese Dichtung für
die älteste in der Reihe erklärt; ebenso Birch-Hirschfeld 144, der 239 die
Jahre 1170—1189, wahrscheinlich gleich nach 1183, als Abfassungszeit zu er-
weisen sucht. Dagegen nimmt G. Paris, Litt.2 99 im Anschluss an eine
Vermutung von Paulin Paris, dass zwei Bearbeitungen des Stoffes von
Robert zu unterscheiden seien, an, dass Robert von Boron, aus der Franche-
Comte, von Chretien de Troyes abhängig ist und erst zu Anfang des
13. Jahrh. schreibt (jedenfalls vor 1220).

Ein Pilger, der zu Christi Lebzeiten sich lange in Judaea aufgehalten,
kommt nach Rom, als Vaspasiens, der Sohn des Kaisers, aussätzig ist. Er
erzählt von Jesu Wundern. Da er seinen Kopf für deren Wahrheit ver-
bürgt, wird er festgehalten, bis Boten Erkundigungen eingezogen haben.
Sie reisen mit dem Auftrag zu Pilatus, Jesus zu dem Kaiser zu bringen,
oder falls der nicht mehr am Leben sei, etwas das ihm gehört habe. Pilatus
erzählt den Boten bei verschlossenen Thüren von Jesu Leben und Tod,
auch von Joseph von Arimathia, lässt dann überall nach Dingen forschen,
die in Jesu Besitz waren; dabei erfährt man von einer Frau, Terrine, die
ein Bildnis Jesu besitzt; herbeigeholt, giebt sie nur mit Widerstreben das
Bildnis, das sich auf einem Tuch befindet, mit dem Christus sein Antlitz
abwischte, als er zum Richtplatz geführt ward. Sie reist mit den Boten
Texte u. Untersuchungen. N. F. III. 19*
 
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