140 VII. Abschnitt: Baubeschreibung des Heraions
An der Stelle, wo in den jüngeren Tempeln die Tür zwischen Pronaos
und Cella lag, muss auch schon im Bau I eine Wand mit Tür gewesen sein,
weil der Fussboden im Vorraum 0,10—0,12 tiefer liegt als im Innenraum. Man
stieg also ebenso wie in Tempel III eine Stufe zur Cella hinauf. Von der Stein-
schwelle dieser Tür glauben wir zwei Stücke (Abb. 28) gefunden zu haben, die
in der Erklärung von Tafel 12 schon erwähnt sind. Der eine Stein liegt in der
Baugrube der südlichen Ante des Pronaos I und ist auf den Tafeln 9-12 mit a
bezeichnet; der andere liegt im Loche H 30 und hat auf den Tafeln 9 und 14
den Buchstaben b erhalten. Die an beiden Steinen erkennbare Einarbeitung von
0,19 Breite und 0,02 Tiefe kehrt bei der Türschwelle des Heraions III und auch
des Zeus-Tempels in ähnlicher Gestalt wieder und war dort zur Aufnahme der
Holzverkleidung der Tür bestimmt, wie u. S. 174 für den Tempel III besprochen
wird (s. Abb. 43). Beide Steinstücke haben später bei Erbauung des Tempels II
als gewöhnliche Bausteine wieder Verwendung gefunden.
Für die Gestaltung des Innern der Cella war die Auffindung der schon
mehrfach erwähnten Steinplatten mit Falzen im Loche H 31, wo sie noch
den Fussboden bilden (besonders auf Tafel 9, 13, 14), von grösster Wichtigkeit.
Sie liegen noch jetzt im Seitenschiffe zwischen den Innenstützen S 4 und S 5
und können gesehen werden, weil wir das Loch vorläufig offen gelassen haben
(Beilage 7 a und b). Sie erstrecken sich aber sowohl nach Süden unter die
Cellawand, als auch nach Norden unter die Reihe der Innenstützen. Da wir im
Süden an der Aussenseite der Cellawand in der richtigen Höhe im Loch H 13
drei Platten gefunden haben, die auf Tafel 14 rechts unten gezeichnet und als
F 1—3 markiert sind, so nehmen wir an, dass der Plattenbelag nach Süden bis
zur Aussenkante der Wand reichte. Die im Seitenschiff noch erhaltenen Platten
entsprechen in ihrer Höhenlage der Platte F 2, denn die Platte 6 liegt gleich
hoch und auf gleichartigen Fundamenten wie F 2 (s. Tafel 13 im Grundriss links
unten). Beide liegen aber 0,10 tiefer als die Platten 1—5 im Seitenschiff. Dieser
Höhenunterschied wird durch eine Senkung der hohen Cellawand verursacht
sein. Zur Feststellung des Tatbestandes stemmten wir ein Loch in die 8. Quader-
schicht und fanden dort im richtigen Falzverbande noch die Platte 6, deren süd-
liches Ende und Zusammenhang mit der südlichen Platte F 2 wir wegen der Dicke
der Mauer nicht feststellen konnten. Das Gesamtmaass von 1,33 für beide Platten
lässt vermuten, dass zwischen ihnen noch eine Fuge angenommen werden darf.
Es liegt aber die Möglichkeit vor, dass bei Errichtung des Tempels II eine Störung
des alten Plattenpflasters an dieser Stelle eingetreten ist. Dafür spricht die oben
(S. 134) schon erwähnte verschiedene Höhe der drei Platten F 1—3 an der
Aussenseite. Es muss aber auch mit der anderen Möglichkeit gerechnet werden,
dass während des Bestehens von Bau I ein Umbau der Mauer erfolgt ist, unter
gleichzeitiger Verbreiterung des oberen Teiles des Fundamentes, das damals neben
den kleinen Steinen auch einzelne grosse Quadern erhalten hat. Ein solcher
An der Stelle, wo in den jüngeren Tempeln die Tür zwischen Pronaos
und Cella lag, muss auch schon im Bau I eine Wand mit Tür gewesen sein,
weil der Fussboden im Vorraum 0,10—0,12 tiefer liegt als im Innenraum. Man
stieg also ebenso wie in Tempel III eine Stufe zur Cella hinauf. Von der Stein-
schwelle dieser Tür glauben wir zwei Stücke (Abb. 28) gefunden zu haben, die
in der Erklärung von Tafel 12 schon erwähnt sind. Der eine Stein liegt in der
Baugrube der südlichen Ante des Pronaos I und ist auf den Tafeln 9-12 mit a
bezeichnet; der andere liegt im Loche H 30 und hat auf den Tafeln 9 und 14
den Buchstaben b erhalten. Die an beiden Steinen erkennbare Einarbeitung von
0,19 Breite und 0,02 Tiefe kehrt bei der Türschwelle des Heraions III und auch
des Zeus-Tempels in ähnlicher Gestalt wieder und war dort zur Aufnahme der
Holzverkleidung der Tür bestimmt, wie u. S. 174 für den Tempel III besprochen
wird (s. Abb. 43). Beide Steinstücke haben später bei Erbauung des Tempels II
als gewöhnliche Bausteine wieder Verwendung gefunden.
Für die Gestaltung des Innern der Cella war die Auffindung der schon
mehrfach erwähnten Steinplatten mit Falzen im Loche H 31, wo sie noch
den Fussboden bilden (besonders auf Tafel 9, 13, 14), von grösster Wichtigkeit.
Sie liegen noch jetzt im Seitenschiffe zwischen den Innenstützen S 4 und S 5
und können gesehen werden, weil wir das Loch vorläufig offen gelassen haben
(Beilage 7 a und b). Sie erstrecken sich aber sowohl nach Süden unter die
Cellawand, als auch nach Norden unter die Reihe der Innenstützen. Da wir im
Süden an der Aussenseite der Cellawand in der richtigen Höhe im Loch H 13
drei Platten gefunden haben, die auf Tafel 14 rechts unten gezeichnet und als
F 1—3 markiert sind, so nehmen wir an, dass der Plattenbelag nach Süden bis
zur Aussenkante der Wand reichte. Die im Seitenschiff noch erhaltenen Platten
entsprechen in ihrer Höhenlage der Platte F 2, denn die Platte 6 liegt gleich
hoch und auf gleichartigen Fundamenten wie F 2 (s. Tafel 13 im Grundriss links
unten). Beide liegen aber 0,10 tiefer als die Platten 1—5 im Seitenschiff. Dieser
Höhenunterschied wird durch eine Senkung der hohen Cellawand verursacht
sein. Zur Feststellung des Tatbestandes stemmten wir ein Loch in die 8. Quader-
schicht und fanden dort im richtigen Falzverbande noch die Platte 6, deren süd-
liches Ende und Zusammenhang mit der südlichen Platte F 2 wir wegen der Dicke
der Mauer nicht feststellen konnten. Das Gesamtmaass von 1,33 für beide Platten
lässt vermuten, dass zwischen ihnen noch eine Fuge angenommen werden darf.
Es liegt aber die Möglichkeit vor, dass bei Errichtung des Tempels II eine Störung
des alten Plattenpflasters an dieser Stelle eingetreten ist. Dafür spricht die oben
(S. 134) schon erwähnte verschiedene Höhe der drei Platten F 1—3 an der
Aussenseite. Es muss aber auch mit der anderen Möglichkeit gerechnet werden,
dass während des Bestehens von Bau I ein Umbau der Mauer erfolgt ist, unter
gleichzeitiger Verbreiterung des oberen Teiles des Fundamentes, das damals neben
den kleinen Steinen auch einzelne grosse Quadern erhalten hat. Ein solcher