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Dörpfeld, Wilhelm; Forbat, Fred; Forbat, Fred [Oth.]
Alt-Olympia: Untersuchungen und Ausgrabungen zur Geschichte des ältesten Heiligtums von Olympia und der älteren griechischen Kunst (1. Band) — Berlin: Mittler, 1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.71562#0417
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E. Entwicklung der ältesten griechischen Kunst 395

Kunstrichtungen mit der jung-phönikischen Kunst ist dann allmählich die
archaisch-griechische und sodann die klassisch-griechische Kunst erwachsen.
Zusammenfassend dürfen wir sagen, dass die einfache Kunst der Achäer und
Dorier, die beide Griechenstämme aus ihrer nördlichen Heimat mitgebracht hatten,
zwar auch zu den Wurzeln der klassisch-griechischen Kunst ge-
hört, aber durchaus keine ihrer Hauptwurzeln gewesen ist. Als solche kommen
vielmehr zwei entgegengesetzte Kunstarten in Betracht, nämlich einerseits die
geometrische Kunst der aus Vorderasien stammenden vorgriechischen Be-
wohner Griechenlands, der Karer, Lykier, Tyrsener usw., und andererseits die
orientalische, aus Arabien und Indien stammende naturalistische Kunst, die
in zwei Wellen, als mykenische um die Mitte des II. Jahrtausends und als korin-
thische im Anfänge des I. Jahrtausends, nach Griechenland und weiter nach dem
westlichen Mittelmeer gelangt ist.
Durch die Verbindung des „strengen" geometrischen Stils mit der „zarten"
naturalistischen Kunstweise des Indischen Ozeans haben die Griechen ihre hohe,
unerreichte Kunst geschaffen.
 
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