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Dohme, Robert
Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit: Biographien u. Charakteristiken (4,1): Kunst und Künstler der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts — Leipzig, 1886

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Dohme, Robert: Karl Friedrich Schinkel: geb. in Neu-Ruppin d. 13. März 1871, gest. in Berlin d. 9. October 1841
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https://doi.org/10.11588/diglit.36323#0027
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SEIN VERHÄLTNISS ZUR GOTHIK.

I/

ftch aber auch' das Werk
in der Phantahe des Künh-
lers gehaltetc, es ih ais ein
Glück zu betrachten, dafs
cs nicht zur Ausführung ge-
langte. Schinkel hoffte an
ihm die Wiedergeburt der
Gothik in griechifchem Gei-
lte durchzuführen: w . . . .
eine Kirche in dem ergrei-
fenden Stil deutfeher Bau-
art, einer Bauart, deren
völlige Vollendung der
kommenden Zeit aufgefpart
ilt, nachdem ihre Entwicke-
lung in der Blüthe durch
einen wunderbaren und
wohlthatigcn Rückblick auf
die Antike für Jahrhunderte
unterbrochen ward, wo-
durch, wie es fcheint, die
Weltgefchichte lernen
folltc, die diefer Kunlt zur
Vollendung noch fehlenden
Elemente in ihr zu ver-
fchmelzcn.a Wäre es aber,
müffen wir heute fragen,
nicht ein fehweres Unglück
für die gefammte Entwicke-
lung unterer Kunhthätig-
keit gewefen, wenn lle in
die Richtung der Schinkel'-
fehen Gothik, wie he die
Entwürfe zu diefem Werke
und einer Reihe anderer
Kirchenbauten oder unter
den ausgeführten Arbeiten
etwa die Werdcr'fchen Kir-
che zeigen, gedrängt wor-
den wäre? Trotz feiner
Empfänglichkeit für den
malcrifchcnRciz der Archi-
tektur ftrebt Schinkel doch,
die phantaltifche Willkür-
lichkeit in der Planbehand-



Charlottenhof bei Potsdam.
 
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