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ANTONIO CANOVA.
es das Produkt einer Uebergangsperiode war, die in dem Zwielicht eines unter-
gehenden und neu aufgehenden Zeitalters lag. Nur in wenigen Werken glückte
es dem guten Talent des Künftlers, lieh zu einer gröfscren Wahrheit, zu einer
reineren Auffaffung der Natur zu erheben und dem Modegefchmack feiner Zeit
gegenüber zu einer gewiffen Freiheit zu gelangen.
Die klaffifche Richtung, die Canova anbahnte, kam in der Skulptur erd
durch Thorwaldfen zur völligen Herrfchaft. Die Frage nach dem Werth, den
diefe Richtung und das antike Ideal überhaupt für die Entwicklung der moder-
nen Plaflik hatte, läfst lieh daher beffer bei jenem beantworten.
Literatur.
Fernow, Römifche Studien. 1806. I. i—248.—A. Paravia, Notizie intorno alla vita di Ant. Canova.
Torino. 1823. — Miffirini, Vita di Canova. Milano. 1825. — Schulz, Umriffe von Werken Canovas,
mit Text. Stuttgart. — Cicognara, Storia della Scultura etc. III. 234. — 309. — Quatremere
de Quincy, Canova et ses ouvrages. Paris. 1836. — Isabella Albrizzi, Opere di scultura e di
plastica di A. C. Mit Abbildungen. Pisa. 1821—2$. — Gio. Rofini, Saggio sulla vita e sulle
opere di A. C. Pisa. 1825. — II. Delatouclie, Oeuvres de C. etc. Paris. r82$.
Anmerkungen.
1) Quatremere de Quincy, Le Jupiter Olympien. Paris. 1815.
2) Fernow fagt a. a. O., dafs Canova fchon 1796 u. 97 am Denkmal der Erzherzogin gearbeitet habe,
während Quatremere ausdrücklich bemerkt, dafs er erfl 1798 bei feinem Aufenthalt in Wien den
Auftrag zur Ausführung deflelben erhielt.
3) Fernow a. a. O.: Mn der Gruppe lind eigentlich zwei Pfychen: Pfyche als Mädchen und Pfyche als
Schmetterling. Ein deutfeher Philofoph würde fagen: Das Subjekt fetzt lieh hier felbft als Objekt.«
4) Gipsabgüffe von einigen diefer Skulpturen und einzelne Originaldücke waren ihm fchon 1803 vorge-
legt worden mit der Frage, ob er ihre Redaurirung unternehmen wolle; er hatte es für »Sacrileg
erklärt, diefen Marmor mit feinem Meifsel zu berühren und zu ergänzen«.
ANTONIO CANOVA.
es das Produkt einer Uebergangsperiode war, die in dem Zwielicht eines unter-
gehenden und neu aufgehenden Zeitalters lag. Nur in wenigen Werken glückte
es dem guten Talent des Künftlers, lieh zu einer gröfscren Wahrheit, zu einer
reineren Auffaffung der Natur zu erheben und dem Modegefchmack feiner Zeit
gegenüber zu einer gewiffen Freiheit zu gelangen.
Die klaffifche Richtung, die Canova anbahnte, kam in der Skulptur erd
durch Thorwaldfen zur völligen Herrfchaft. Die Frage nach dem Werth, den
diefe Richtung und das antike Ideal überhaupt für die Entwicklung der moder-
nen Plaflik hatte, läfst lieh daher beffer bei jenem beantworten.
Literatur.
Fernow, Römifche Studien. 1806. I. i—248.—A. Paravia, Notizie intorno alla vita di Ant. Canova.
Torino. 1823. — Miffirini, Vita di Canova. Milano. 1825. — Schulz, Umriffe von Werken Canovas,
mit Text. Stuttgart. — Cicognara, Storia della Scultura etc. III. 234. — 309. — Quatremere
de Quincy, Canova et ses ouvrages. Paris. 1836. — Isabella Albrizzi, Opere di scultura e di
plastica di A. C. Mit Abbildungen. Pisa. 1821—2$. — Gio. Rofini, Saggio sulla vita e sulle
opere di A. C. Pisa. 1825. — II. Delatouclie, Oeuvres de C. etc. Paris. r82$.
Anmerkungen.
1) Quatremere de Quincy, Le Jupiter Olympien. Paris. 1815.
2) Fernow fagt a. a. O., dafs Canova fchon 1796 u. 97 am Denkmal der Erzherzogin gearbeitet habe,
während Quatremere ausdrücklich bemerkt, dafs er erfl 1798 bei feinem Aufenthalt in Wien den
Auftrag zur Ausführung deflelben erhielt.
3) Fernow a. a. O.: Mn der Gruppe lind eigentlich zwei Pfychen: Pfyche als Mädchen und Pfyche als
Schmetterling. Ein deutfeher Philofoph würde fagen: Das Subjekt fetzt lieh hier felbft als Objekt.«
4) Gipsabgüffe von einigen diefer Skulpturen und einzelne Originaldücke waren ihm fchon 1803 vorge-
legt worden mit der Frage, ob er ihre Redaurirung unternehmen wolle; er hatte es für »Sacrileg
erklärt, diefen Marmor mit feinem Meifsel zu berühren und zu ergänzen«.