VORWORT.
Die durchgreifende Reform, in welcher sich das altehrwürdige k. k. Versatz-
amt in Wien eben befindet, und die bedeutende Erweiterung seines Geschäftsbetriebes
als eine Wohlthätigkeitsanstalt bringen es naturgemäß mit sich, dass die Anstalts-
Direction von nun an alljährlich Geschäftsberichte herausgeben und der
Öffentlichkeit — wie dieses übrigens schon längst beabsichtigt war — Rechenschaft
über die Gebarungsergebnisse der verschiedenen Geschäftszweige geben wird.
Da bisher derartige übersichtliche Geschäftsberichte in regelmäßigen Perioden
nicht verfasst worden sind, und die an die Überwachungsbehörden erstatteten Aus-
weise für das große Publicum nicht so ohneweiters verständlich gewesen wären,
wurde mir entsprechend einer Anregung Sr. Excellenz des Statthalters Grafen Kiel-
mansegg der Auftrag zutheil, eine übersichtliche Darstellung der Geschichte und
der wirtschaftlichen Entwickelung des Wiener k. k. Versatzamtes von seiner Grün-
dung im Jahre 1707 bis Ende 1900 zu verfassen, die ich hiemit der Öffentlichkeit
übergebe.
Es ist nicht nur die Vorgeschichte der Gründung der Anstalt behandelt,
sondern es sind auch alle in den Wiener Archiven und Amtsregistraturen vorhandenen
Acten und Ausweise über diese selbst sorgfältig gesichtet und übersichtlich
verwertet.
Der Zweck der nun vorliegenden Publication ist ein doppelter. Der Kreis der
Freunde der Anstalt soll erweitert und das Interesse an der socialen Aufgabe, welche
sie zu erfüllen berufen ist, bei Behörden und Publicum mehr geweckt werden, als
dieses bisher der Fall war. Zweitens aber soll diese Publication den ersten 194 Jahre
umfassenden Geschäftsbericht des k. k. Versatzamtes in Wien darstellen, an den
sich die nun alljährlich folgenden anzuschließen haben werden. Die letzteren werden
aber nur dann das richtige Verständnis überall zu finden vermögen, wenn bekannt
ist, welche verschiedenen Zwecke die Anstalt nach den hochherzigen Intentionen
der Monarchen, welche sie gründeten und bis zum heutigen Tage unausgesetzt
förderten und beschützten, und nach ihrer historischen Entwickelung zu verfolgen
berufen bleiben soll, und wie sich die verschiedenen Geschäftszweige dieses Humanitäts-
Institutes aus kleinen Anfängen und oft trotz der größten sachlichen Schwierigkeiten
entwickelt haben.
Möge das vorliegende Werk viele geneigte Leser finden.
Wien, am 1. April 1901.
Dr. Albert Starzer,
Director des k. k. Archivs für Niederösterreich.
Die durchgreifende Reform, in welcher sich das altehrwürdige k. k. Versatz-
amt in Wien eben befindet, und die bedeutende Erweiterung seines Geschäftsbetriebes
als eine Wohlthätigkeitsanstalt bringen es naturgemäß mit sich, dass die Anstalts-
Direction von nun an alljährlich Geschäftsberichte herausgeben und der
Öffentlichkeit — wie dieses übrigens schon längst beabsichtigt war — Rechenschaft
über die Gebarungsergebnisse der verschiedenen Geschäftszweige geben wird.
Da bisher derartige übersichtliche Geschäftsberichte in regelmäßigen Perioden
nicht verfasst worden sind, und die an die Überwachungsbehörden erstatteten Aus-
weise für das große Publicum nicht so ohneweiters verständlich gewesen wären,
wurde mir entsprechend einer Anregung Sr. Excellenz des Statthalters Grafen Kiel-
mansegg der Auftrag zutheil, eine übersichtliche Darstellung der Geschichte und
der wirtschaftlichen Entwickelung des Wiener k. k. Versatzamtes von seiner Grün-
dung im Jahre 1707 bis Ende 1900 zu verfassen, die ich hiemit der Öffentlichkeit
übergebe.
Es ist nicht nur die Vorgeschichte der Gründung der Anstalt behandelt,
sondern es sind auch alle in den Wiener Archiven und Amtsregistraturen vorhandenen
Acten und Ausweise über diese selbst sorgfältig gesichtet und übersichtlich
verwertet.
Der Zweck der nun vorliegenden Publication ist ein doppelter. Der Kreis der
Freunde der Anstalt soll erweitert und das Interesse an der socialen Aufgabe, welche
sie zu erfüllen berufen ist, bei Behörden und Publicum mehr geweckt werden, als
dieses bisher der Fall war. Zweitens aber soll diese Publication den ersten 194 Jahre
umfassenden Geschäftsbericht des k. k. Versatzamtes in Wien darstellen, an den
sich die nun alljährlich folgenden anzuschließen haben werden. Die letzteren werden
aber nur dann das richtige Verständnis überall zu finden vermögen, wenn bekannt
ist, welche verschiedenen Zwecke die Anstalt nach den hochherzigen Intentionen
der Monarchen, welche sie gründeten und bis zum heutigen Tage unausgesetzt
förderten und beschützten, und nach ihrer historischen Entwickelung zu verfolgen
berufen bleiben soll, und wie sich die verschiedenen Geschäftszweige dieses Humanitäts-
Institutes aus kleinen Anfängen und oft trotz der größten sachlichen Schwierigkeiten
entwickelt haben.
Möge das vorliegende Werk viele geneigte Leser finden.
Wien, am 1. April 1901.
Dr. Albert Starzer,
Director des k. k. Archivs für Niederösterreich.