VIII. Der Personalstand des Wiener Versatzamtes.
Über den Personalstand und die Höhe der Bezüge der einzelnen Beamten liegen
bis 1768 keine actenmäßigen Nachrichten vor. Das Gründungspatent spricht von
»geschwornen schätzleuthen« und einem »ambt-mann« als Beamten des neuen
Instituts und das »Schema der Jurisdiction der n.-ö. Regierung« vom Jahre 1763
kennt nur »Frag- und Versatzamts-Officianten«.1)
Der »Staats- und Standes-Calender« vom Jahre 1709 zählt einen Amtmann,
einen Gegenhandler,2) einen Buchhalter, einen Pfandverwahrer, einen Schätzmeister
»von denen Kostbarkeiten«, einen Schätzmeister »von Mobilien«, einen Protokollisten
und einen Beamten ohne Titel auf; im ganzen sind also 8 Beamte. Der nächste
zur Verfügung stehende Jahrgang des »Staats- und Standes-Calender, der auf
das Jahr 1729«, kennt schon 13 Beamte: es sind nämlich zugewachsen ein Buch-
halter, ein Pfänder-Amts-Buchhalter, ein Gegenhandler des Pfänderverwahrers, ein
Amtschreiber und ein Uhrenschätzmeister. Im Jahrgange 1735 werden 14 Beamte
genannt; es kommen nämlich zu den obigen hinzu zwei Schätzmeister für Mobilien,
während eine Buchhalterstelle aufgelassen wird; 1740 zählte der genannte Kalender
einen zweiten Cassier auf, so dass 15 Beamte sind; im Jahrgange 1760 werden
17 Beamte genannt, ebenso im Jahre 1763.
An der Spitze des Amtes stand der Amtmann, ein Titel, der spätestens 1736
in Buchhalter abgeändert wurde, wogegen der Buchhalter den Titel Einnehmer
erhielt; 1769 wurde der Buchhalter der zweite Beamte des Instituts, während dessen
Leiter den Namen Obereinnehmer erhielt, ein Name, der sich bis zum Jahre 1866
erhielt, in welchem er in »Director« umgewandelt wurdet)
Den Titel »Director des Versatz- und Fragamtes« führte, so lange die Stiftungs-
Oberdirection bestand, der jeweilige Präses derselben. Nach Auflassung der Ober-
direction wurde 1793 dem damaligen Obereinnehmer des Versatzamtes Rössler
in Anerkennung seiner Verdienste um das Amt der Titel eines Directors verliehen.
Seit jeher wurden und werden alle Beamten und Diener des Amtes aus dem
Versatzamtsfonde besoldet und erhielten und erhalten für sich und ihre Witwen
und Waisen entsprechend den für die Staatsbeamten bestehenden Vorschriften
Pensionen.
Über die Anzahl der Angestellten des Versatzamtes und ihre Besoldung geben
Beilagen 8, 9 und 10 Aufschluss.
Im Jahre 1890 wurden die Beamten des Versatzamtes zufolge Ah. Entschließung
vom 14. Mai 1890 in Rangsclassen eingetheilt und mittels Ah. Entschließung vom
9 Codex Austriacus. 6, 448, § 12.
2) Gegenhandler ist gleich Controlor; vgl. »Die niederösterreichische Statthalterei von
1801—1896«, S. 51 und 54.
3) Erlass des Staatsministeriums vom 22. April 1866, Z. 2296/St.-M.
Das k, k. Versatzamt. 6
Über den Personalstand und die Höhe der Bezüge der einzelnen Beamten liegen
bis 1768 keine actenmäßigen Nachrichten vor. Das Gründungspatent spricht von
»geschwornen schätzleuthen« und einem »ambt-mann« als Beamten des neuen
Instituts und das »Schema der Jurisdiction der n.-ö. Regierung« vom Jahre 1763
kennt nur »Frag- und Versatzamts-Officianten«.1)
Der »Staats- und Standes-Calender« vom Jahre 1709 zählt einen Amtmann,
einen Gegenhandler,2) einen Buchhalter, einen Pfandverwahrer, einen Schätzmeister
»von denen Kostbarkeiten«, einen Schätzmeister »von Mobilien«, einen Protokollisten
und einen Beamten ohne Titel auf; im ganzen sind also 8 Beamte. Der nächste
zur Verfügung stehende Jahrgang des »Staats- und Standes-Calender, der auf
das Jahr 1729«, kennt schon 13 Beamte: es sind nämlich zugewachsen ein Buch-
halter, ein Pfänder-Amts-Buchhalter, ein Gegenhandler des Pfänderverwahrers, ein
Amtschreiber und ein Uhrenschätzmeister. Im Jahrgange 1735 werden 14 Beamte
genannt; es kommen nämlich zu den obigen hinzu zwei Schätzmeister für Mobilien,
während eine Buchhalterstelle aufgelassen wird; 1740 zählte der genannte Kalender
einen zweiten Cassier auf, so dass 15 Beamte sind; im Jahrgange 1760 werden
17 Beamte genannt, ebenso im Jahre 1763.
An der Spitze des Amtes stand der Amtmann, ein Titel, der spätestens 1736
in Buchhalter abgeändert wurde, wogegen der Buchhalter den Titel Einnehmer
erhielt; 1769 wurde der Buchhalter der zweite Beamte des Instituts, während dessen
Leiter den Namen Obereinnehmer erhielt, ein Name, der sich bis zum Jahre 1866
erhielt, in welchem er in »Director« umgewandelt wurdet)
Den Titel »Director des Versatz- und Fragamtes« führte, so lange die Stiftungs-
Oberdirection bestand, der jeweilige Präses derselben. Nach Auflassung der Ober-
direction wurde 1793 dem damaligen Obereinnehmer des Versatzamtes Rössler
in Anerkennung seiner Verdienste um das Amt der Titel eines Directors verliehen.
Seit jeher wurden und werden alle Beamten und Diener des Amtes aus dem
Versatzamtsfonde besoldet und erhielten und erhalten für sich und ihre Witwen
und Waisen entsprechend den für die Staatsbeamten bestehenden Vorschriften
Pensionen.
Über die Anzahl der Angestellten des Versatzamtes und ihre Besoldung geben
Beilagen 8, 9 und 10 Aufschluss.
Im Jahre 1890 wurden die Beamten des Versatzamtes zufolge Ah. Entschließung
vom 14. Mai 1890 in Rangsclassen eingetheilt und mittels Ah. Entschließung vom
9 Codex Austriacus. 6, 448, § 12.
2) Gegenhandler ist gleich Controlor; vgl. »Die niederösterreichische Statthalterei von
1801—1896«, S. 51 und 54.
3) Erlass des Staatsministeriums vom 22. April 1866, Z. 2296/St.-M.
Das k, k. Versatzamt. 6