Eschborn
Eschborn, Meßtischblatt von 1867, Nr. 43 Rödelheim
Eschborn
Geschichtliche und bauliche Entwicklung
Eschborn liegt in der weiten Ebene des Taunusvorlandes am Westerbach, der
den Ort von Nordwest nach Südost durchfließt, dies aber nur im nordwest-
lichen Altstadtbereich auch heute noch unverrohrt. Jungsteinzeitliche Funde
der Zeit um 4000 v. Chr., bronzezeitliche Grabfunde zweier ranghöher
Herren um 1000 v. Chr. sowie ein großes alemannisches Gräberfeld des
5. Jahrhunderts sprechen für eine frühe und kontinuierliche Besiedlung des
Gebietes. Die erste urkundliche Erwähnung geschieht mit einer Schenkung
an das Kloster Lorsch im Jahr 770 mit dem keltischen Namen „Aschen-
brunne“. 875 wurde der Ort durch eine Überschwemmung vollständig zer-
stört. Möglicherweise auf das Jahr 754 weist ein Flurdenkmal hin, das heute
im Museum am Eschenplatz ausgestellt ist, das sog. Bonifatiuskreuz. Es war
ursprünglich in die Steinplatten der Römerstraße (Elisabethstraße) bei Esch-
born eingelassen. Seine Deutung als Gedenkkreuz an dem Platz, an dem der
Leichenzug des hl. Bonifatius in jenem Jahr rastete, ist allerdings umstritten.
Es ist den hauptsächlich vom 14. bis zum 16. Jahrhundert gesetzten Sühne-
oder Erinnerungskreuzen zuzuordnen. Eschborn war als ehemalige fränki-
sche Urpfarrei im Mittelalter Sitz eines Erzpriesters und kirchlicher
Hauptort im Niddagau. Mehrere große Höfe prägten Bild und Geschichte
des Ortes bis zur Neuzeit. Einer davon, der sogenannte Stephanshof, war ein
fränkischer Königshof mit eigener Gerichtsbarkeit. Er kam durch einen
Tausch zwischen Kaiser Heinrich II. und Erzbischof Willigis 1008 an das
St. Stephansstift in Mainz.
RekonstruktionsZeichnung der Esch-
borner Turmhügelburg von Luthmer,
aus: Hansjörg Ziegler, Eschborns Burg-
stadl in Wort und Bild, Eschborn 1981
190
Eschborn, Meßtischblatt von 1867, Nr. 43 Rödelheim
Eschborn
Geschichtliche und bauliche Entwicklung
Eschborn liegt in der weiten Ebene des Taunusvorlandes am Westerbach, der
den Ort von Nordwest nach Südost durchfließt, dies aber nur im nordwest-
lichen Altstadtbereich auch heute noch unverrohrt. Jungsteinzeitliche Funde
der Zeit um 4000 v. Chr., bronzezeitliche Grabfunde zweier ranghöher
Herren um 1000 v. Chr. sowie ein großes alemannisches Gräberfeld des
5. Jahrhunderts sprechen für eine frühe und kontinuierliche Besiedlung des
Gebietes. Die erste urkundliche Erwähnung geschieht mit einer Schenkung
an das Kloster Lorsch im Jahr 770 mit dem keltischen Namen „Aschen-
brunne“. 875 wurde der Ort durch eine Überschwemmung vollständig zer-
stört. Möglicherweise auf das Jahr 754 weist ein Flurdenkmal hin, das heute
im Museum am Eschenplatz ausgestellt ist, das sog. Bonifatiuskreuz. Es war
ursprünglich in die Steinplatten der Römerstraße (Elisabethstraße) bei Esch-
born eingelassen. Seine Deutung als Gedenkkreuz an dem Platz, an dem der
Leichenzug des hl. Bonifatius in jenem Jahr rastete, ist allerdings umstritten.
Es ist den hauptsächlich vom 14. bis zum 16. Jahrhundert gesetzten Sühne-
oder Erinnerungskreuzen zuzuordnen. Eschborn war als ehemalige fränki-
sche Urpfarrei im Mittelalter Sitz eines Erzpriesters und kirchlicher
Hauptort im Niddagau. Mehrere große Höfe prägten Bild und Geschichte
des Ortes bis zur Neuzeit. Einer davon, der sogenannte Stephanshof, war ein
fränkischer Königshof mit eigener Gerichtsbarkeit. Er kam durch einen
Tausch zwischen Kaiser Heinrich II. und Erzbischof Willigis 1008 an das
St. Stephansstift in Mainz.
RekonstruktionsZeichnung der Esch-
borner Turmhügelburg von Luthmer,
aus: Hansjörg Ziegler, Eschborns Burg-
stadl in Wort und Bild, Eschborn 1981
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