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Nitz, Michael; Balsam, Simone; Bonin, Sonja; Bethke, Gerd S.; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Mitarb.]; Lehmann, Falko [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Main-Taunus-Kreis — Stuttgart: Theiss, 2003

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.60747#0667
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Sulzbach

Sulzbach
Topographische Karte 1:50.000
Die Gemeinde Sulzbach liegt am südöst-
lichen Rand des Main-Taunus-Kreises,
ihre Gemarkungsfläche grenzt im Süden
an Frankfurter Stadtgebiet. Ihre Lage
vor den südlichen Ausläufern des Taunus
an zwei Bachläufen, ihre unmittelbare
Nähe zu Frankfurt und Höchst machten
die Kommune als Wohn- sowie als
Industrie- und Gewerbestandort interes-
sant. Zudem ist die Gemeinde durch die
tangierende Autobahn A 66, die westlich
vorbeiführende sogenannte Limesspange
(L 3014), Landes- und Kreisstraßen
sowie zwei S-Bahnlinien verkehrstech-
nisch gut erschlossen. Sulzbach besitzt
keine Ortsteile; auf seiner Fläche von
7,85 km2 lebten 1996 8081 Einwohner.
Plänen zur Eingemeindung nach Bad
Soden im Jahre 1974 widersetzte sich die
Gemeinde erfolgreich.
In Sulzbach sind zwei Gesamtanlagen,
der Frankfurter Hof als Sachgesamtheit
sowie einzelne Häuser als Kulturdenk-
mäler ausgewiesen. Der sogenannte
Stichel, der Weg entlang der historischen
Ortsbefestigung, mit anliegenden Gärten
ist schützenswerter Grünbereich. Außer-
halb des Ortes liegt der historisch bedeu-
tende Baukomplex der Christiansmühle.


Übersichtskarte der Gemeinde Sulzbach im Maßstab 1:50.000

Sulzbach
Geschichtliche und bauliche Entwicklung


Sulzbach, Haas’sche Karte von 1801

Sulzbach liegt vor den südlichen Taunusausläufern am namengebenden
Bach, der das Stadtgebiet von Nordwest nach Südost durchfließt. Die erste
Ansiedlung entstand auf der Anhöhe zwischen dem Sulzbach und dem in
ihn mündenden Schwalbach.
Sulzbach gehörte zu einigen Gütern, die Kaiser Konrad II. im Jahre 1035
dem von ihm gegründeten Kloster Limburg an der Haardt übergab. In dieser
Übergabeurkunde wurde Sulzbach („Sulzbach“) zum ersten Male schriftlich
erwähnt.
Die Gemarkung war bereits in frühgeschichtlicher Zeit besiedelt. Aus der
Zeit um 400 v. Chr. wurde im Gebiet des heutigen Sportfelds nördlich der
Limesspange eine Nekropole mit zahlreichen Grabhügeln aufgefunden.
Eine römerzeitliche Ansiedlung bestand südlich des Dorfes. Im Jahre 1965
wurde ein umfangreiches Brandgräberfeld der Zeit um 150 ergraben.
Die fränkische Ansiedlung schließlich entstand um 800 an der Stelle des
heutigen Ortskerns. Es muß sich um halbfreie, der Pfalz Frankfurt zugehörige
Bauern gehandelt haben, die vom König hier zur Kolonisierung ansässig
gemacht wurden.
Der Besitz des Klosters Limburg an der Haardt in Sulzbach war der Fronhof
südlich der Kirche. Er ist die älteste im Ort nachweisbare Hofstätte,
urkundlich erstmals erwähnt 1280. Zusammen mit den Herren von Bolanden
waren die Eppsteiner als Vögte über den Besitz des Klosters Limburg
eingesetzt. Die Eppsteiner hatten diese Vogtrechte von 1191 bis ins späte
Mittelalter inne.

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