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Nitz, Michael; Balsam, Simone; Bonin, Sonja; Bethke, Gerd S.; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Mitarb.]; Lehmann, Falko [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Main-Taunus-Kreis — Stuttgart: Theiss, 2003

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.60747#0651
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Schwalbach

Schwalbach
Topographische Karte 1:50.000
Schwalbach am Taunus, seit 1970 Stadt,
hegt an den südlichen Ausläufern des
Taunus unterhalb des Altkönigs, unweit
von Frankfurt. Die Gemarkung grenzt
im Norden an den Hochtaunuskreis, im
Süden mit einem schmalen Ausläufer an
Frankfurter Stadtgebiet. Schwalbach
besitzt keine Stadtteile. Auf der Stadt-
fläche von 6,47 km2 wohnten 1993 16.005
Einwohner.
Die sogenannte Limesspange als
Querverbindung von Kelkheim nach
Schwalbach und Niederhöchstadt, hier
angebunden an die Schnellstraße Esch-
born-Kronberg, die wiederum an das
Nordwestkreuz Frankfurt anschließt, die
Nähe zum Flughafen Frankfurt/M. sowie
die S-Bahnlinie Frankfurt-Bad Soden
bieten optimale Verkehrserschließung.
Vom alten Ortskern ist eine kleine
Gesamtanlage erhalten.


Übersichtskarte der Gemeinde Schwalbach im Maßstab 1:50.000

Schwalbach
Geschichtliche und bauliche Entwicklung
Die Siedlung Schwalbach entwickelte sich am südlichen Taunusrand am
Hauptverkehrsweg von Frankfurt über Königstein nach Köln. Diese Fern-
straße bestand wohl bereits im frühen Mittelalter und überschritt an dieser
Stelle den Sauerbornsbach. Südlich des alten Ortskerns vereinigt er sich mit
dem Waldbach, woraus der Schwalbach entsteht.
Auf dem Gebiet des heutigen Schwalbachs wurden, insbesondere im Norden
und Nordwesten, verschiedene römische Siedlungsspuren entdeckt, die
überwiegend Einzelhofsiedlungen (villae rusticae) zuzurechnen sind. Der
1839 an der Stadtgrenze nach Kronberg aufgefundene Viergötterstein - er
trägt im Relief Darstellungen der römischen Gottheiten Herkules, Merkur,
Minerva und Juno - ist einer solchen Villa zuzurechnen (Kopie am Wald-
friedhof, Original im Museum Wiesbaden).
Erstmals erwähnt wurde Schwalbach in einer Schenkungsurkunde des
Klosters Lorsch im Jahre 781.
Die ehemals fränkische Ansiedlung lag im Niddagau, der von den Herren
von Nürings im nahen Königstein verwaltet wurde. Als das Geschlecht im
Jahr 1171 ausstarb, folgten ihm aus der Wetterau die Münzenberger. In dieser
Zeit ist erstmals ein Rittergeschlecht der Schwalbach in Gestalt des Johannes
de Sualebach im Jahr 1242 bezeugt. Diese Familie saß am Ort als Niederadel
in der Burg Schwalbach.

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