Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Vorwort des Herausgebers
Voraussetzung jedes Engagements für die Erhaltung
und dauerhafte Pflege unserer Kulturdenkmäler ist das
Wissen um die historische Bausubstanz und seine Be-
deutung. Deshalb ist die Veröffentlichung des schüt-
zenswerten Bestandes und die darauf basierende Be-
nachrichtigung der Denkmaleigentümer die Vorausset-
zung jedes geregelten Umganges mit den Kulturdenk-
mälern. Nach einem Beschluss der Kultusministerkon-
ferenz von 1980 wird in Hessen seit 1982 die Denk-
maltopographie herausgegeben. Die Denkmaltopogra-
phien sind nach dem hessischen Denkmalschutzgesetz
identisch mit dem Denkmalbuch. Sie bilden alle Kul-
turdenkmäler und Gesamtanlagen flächendeckend und
systematisch in Bild, Kartierung und begründendem
Text ab.
Der erste Teilband des Lahn-Dill-Kreises erschien
bald nach dem Aufstellungsbeschluss 1986 und um-
fasste den nördlichen Teil des Landkreises. Der zweite
2003 herausgebrachte Teilband behandelte den Alt-
kreis Wetzlar.
Mit dem Band zur Stadt Wetzlar und ihrer Vororte
liegt die Denkmaltopographie des Lahn-Dill-Kreises
vollständig vor. Wetzlar als ehemals freie Reichsstadt
und heutige Kreisstadt erhielt nicht nur auf Grund der
besonderen Bedeutung einen eigenen Band. Auch die
dichte bauliche Überlieferung, in der sich die bedeu-
tendsten Phasen der Stadtgeschichte widerspiegeln,
rechtfertigt die Herausgabe eines eigenen Bandes. Die
Stadt als freie Reichsstadt wurde separat betrachtet, da
die heutigen Vororte bis zur kommunalen Gebietsre-
form nicht zur Stadt und teilweise bis ins 19. Jahrhun-
dert zu konkurrierenden Landesherrschaften gehörten.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der städtebauli-
chen Entwicklung Wetzlars. Die für fast alle Bereiche
in jüngerer Zeit besonders durch den Wetzlarer Ge-
schichtsverein ausführlich aufgearbeitete Geschichte
der Stadt konnte hier verkürzt dargestellt werden und
dient lediglich einem schnellen Überblick über die
Entwicklung. Die Autoren konnten sich auf Grund
dieser guten Vorarbeiten weitgehend auf die bauliche
Entwicklung innerhalb der Stadtmauern und das Über-
greifen der Bebauung auf das Umland seit dem späten
19. Jahrhundert beschränken.
Es ist wesentlich der Stadt Wetzlar zu verdanken, dass
der dritte Band so schnell erscheinen konnte. Durch
das finanzielle und gleichermaßen ideelle Engagement
der städtischen Verantwortungsträger, der städtischen

Gremien und gleichermaßen der sich ehrenamtlich für
ihre Stadt einsetzenden Bürgerinnen und Bürger konn-
te die Denkmaltopographie in Angriff genommen und
vor allem zu der abschließenden Publikation innerhalb
von nur drei Jahren geführt werden. Stellvertretend für
alle danke ich namentlich dem Oberbürgermeister
Herrn Wolfram Dette und dem Ersten Stadtrat Herrn
Achim Beck, die das Projekt von Anfang an wohlwol-
lend begleitet haben.
Das vorliegende Buch entstand als Gemeinschafts werk.
Dennoch müssen die beiden Hauptautoren Dr. Rein-
hold Schneider und Martina Weißenmayer hervorgeho-
ben werden, die den wesentlichen Bearbeitungsanteil
trugen. Neben ihnen muss vor allem Herr Dr. Roland
Pieper, der nicht nur die aktuellen Fotografien des vor-
liegenden Bandes erstellte, sondern dessen profunde
Kenntnis kirchlicher Baugeschichte direkt in die vorlie-
genden Texte zur baulichen Entwicklung der Wetzlarer
Kirchen einfloss, sowie Frau Antje Press für ihre
gründliche Zu- und Korrekturarbeit gedankt werden.
Die Bearbeitung des umfangreichen Materials konnte
nur so zügig erfolgen, weil man den Autoren in der
Stadt Wetzlar mit großer Hilfsbereitschaft begegnete
und jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stand. An ers-
ter Stelle gilt hier der besondere Dank dem Stadtar-
chiv und seiner Leiterin Frau Dr. Irene Jung, durch de-
ren unermüdlichen Einsatz die Arbeit manche neue
Anregung erhielt und so reibungslos vonstatten gehen
konnte. Daneben gilt der Dank dem Stadtbildpfleger
Herrn Walter Ebertz, der Unteren Denkmalschutzbe-
hörde in Person von Herrn Klaus Kreis sowie nicht zu-
letzt den Mitgliedern des Wetzlarer Geschichtsvereins,
besonders Frau Dr. Ingeburg Schäfer und Frau Dr.
Oda Peter, die die Mühe auf sich nahmen, das gesamte
Opus inhaltlich zu redigieren. Mit seiner Sach- und
Ortskunde ergänzte Herr Horst Rohmer den Text um
die Grenzsteine der Wetzlarer Gemarkungen.
Nicht nur in der Stadt, sondern auch in den heute ein-
gemeindeten Vororten unterstützten die Heimat- und
Geschichtsvereine die Arbeit. Zu nennen sind hier be-
sonders Herr Kopp (Blasbach), Herr Lautz (Garben-
heim), Frau Maria Mack (Hermannstein), Herr Brück-
mann (Münchholzhausen), Herr Glatthaar (Naunheim)
und Frau Martin (Steinbach).
Ihnen allen danke ich für die geleistete Arbeit, mit der
sie ihr Engagement für das reiche historische Erbe der
Stadt Wetzlar zum Ausdruck gebracht haben.

Prof. Dr. Gerd Weiß
Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen
 
Annotationen