Gesamtanlage
Alsbach-Hähnlein
Erläuterung zu Karte 1 (M 1:50 000)
Gemeinde Alsbach-Hähnlein
Das Gemeindegebiet liegt an der topo-
graphischen Nahtstelle zwischen Oden-
wald und Rheinebene und wird von der
Bergstraße durchzogen. Daher sind die
beiden Ortsteile der Gemeinde Alsbach
und Hühnlein von ihrer topographi-
schen Lage her von gegensätzlichem
Charakter.
Alsbach ist der ältere Ortsteil. 779 wur-
de er urkundlich bezeugt, als der
Priester Altram das Lehen den Benedik-
tinern in Lorsch schenkte. In den folgen-
den Jahrhunderten war die Geschichte
des Ortes im wesentlichen mit der Herr-
schaft Bickenbach verbunden. Durch
eine Erbteilung und Verkäufe kommt er
schließlich an die Schenkung von
Erbach. 1504 wird Alsbach mit dem
Amt Bickenbach hessisch. Kirchlich ge-
hörte der Ort zur Mutterkirche Bicken-
bach und löste sich nach 1529 als selb-
ständige Gemeinde heraus. Alsbach
liegt am Westabhang des Odenwaldes
unterhalb der Burgruine Alsbacher
Schloß. Der historische Kern der Sied-
lung wird von dem gebogenen Straßen-
zug der heutigen Kirchstraße und
Hauptstraße gebildet. Die Kirche, 1314
errichtet und 1610 im gotischen Sinne
verändert, liegt auf einem befestigten
Kirchhof am Rande des historischen
Kerns zur Bergseite hin. Unterhalb der
Kirche läßt sich an der Aneinanderrei-
hung einiger noch erhaltener histori-
scher Hofreiten die ehemalige Dorf-
struktur erkennen. Zwischen dem histo-
rischen Kern und dem Schloß haben
sich an dem klimatisch günstig ge-
legenen Westhang einige bemerkens-
werte Villenbauten aus der Gründerzeit
angesiedelt, deren Erscheinungsbild für
Alsbach prägend ist.
Hühnlein gehört vom Charakter seiner
Ortsstruktur her zu den Rieddörfern in
der Rheinebene. Es bestand ursprüng-
lich aus verstreut liegenden Einzel-
höfen, die um eine Waldkapelle lagen.
Die heutige Siedlung entstand im
14. und 15. Jh. um die Kapelle herum.
1333 wird Hähnlein zum ersten Mal als
zur Herrschaft Tannenberg gehörig
urkundlich erwähnt; es kam später in
den Besitz der Schenken von Erbach.
1504 wurde es wie Alsbach hessisch.
Zusammen mit Alsbach wird es Eigen-
tum der Grafen von Diez und fallt nach
deren Aussterben wieder an Hessen
zurück.
Der historische Kern erstreckt sich ent-
lang der Alsbacher Straße und der dar-
auf senkrecht auftreffenden Georg
Fröber-Straße. Er weist noch einige gut
erhaltene Hofreiten auf.
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Alsbach-Hähnlein
Erläuterung zu Karte 1 (M 1:50 000)
Gemeinde Alsbach-Hähnlein
Das Gemeindegebiet liegt an der topo-
graphischen Nahtstelle zwischen Oden-
wald und Rheinebene und wird von der
Bergstraße durchzogen. Daher sind die
beiden Ortsteile der Gemeinde Alsbach
und Hühnlein von ihrer topographi-
schen Lage her von gegensätzlichem
Charakter.
Alsbach ist der ältere Ortsteil. 779 wur-
de er urkundlich bezeugt, als der
Priester Altram das Lehen den Benedik-
tinern in Lorsch schenkte. In den folgen-
den Jahrhunderten war die Geschichte
des Ortes im wesentlichen mit der Herr-
schaft Bickenbach verbunden. Durch
eine Erbteilung und Verkäufe kommt er
schließlich an die Schenkung von
Erbach. 1504 wird Alsbach mit dem
Amt Bickenbach hessisch. Kirchlich ge-
hörte der Ort zur Mutterkirche Bicken-
bach und löste sich nach 1529 als selb-
ständige Gemeinde heraus. Alsbach
liegt am Westabhang des Odenwaldes
unterhalb der Burgruine Alsbacher
Schloß. Der historische Kern der Sied-
lung wird von dem gebogenen Straßen-
zug der heutigen Kirchstraße und
Hauptstraße gebildet. Die Kirche, 1314
errichtet und 1610 im gotischen Sinne
verändert, liegt auf einem befestigten
Kirchhof am Rande des historischen
Kerns zur Bergseite hin. Unterhalb der
Kirche läßt sich an der Aneinanderrei-
hung einiger noch erhaltener histori-
scher Hofreiten die ehemalige Dorf-
struktur erkennen. Zwischen dem histo-
rischen Kern und dem Schloß haben
sich an dem klimatisch günstig ge-
legenen Westhang einige bemerkens-
werte Villenbauten aus der Gründerzeit
angesiedelt, deren Erscheinungsbild für
Alsbach prägend ist.
Hühnlein gehört vom Charakter seiner
Ortsstruktur her zu den Rieddörfern in
der Rheinebene. Es bestand ursprüng-
lich aus verstreut liegenden Einzel-
höfen, die um eine Waldkapelle lagen.
Die heutige Siedlung entstand im
14. und 15. Jh. um die Kapelle herum.
1333 wird Hähnlein zum ersten Mal als
zur Herrschaft Tannenberg gehörig
urkundlich erwähnt; es kam später in
den Besitz der Schenken von Erbach.
1504 wurde es wie Alsbach hessisch.
Zusammen mit Alsbach wird es Eigen-
tum der Grafen von Diez und fallt nach
deren Aussterben wieder an Hessen
zurück.
Der historische Kern erstreckt sich ent-
lang der Alsbacher Straße und der dar-
auf senkrecht auftreffenden Georg
Fröber-Straße. Er weist noch einige gut
erhaltene Hofreiten auf.
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